Während die Zahl der Auszubildenden in Deutschland seit Jahren insgesamt rückläufig ist und aktuell nur noch bei 1,36 Mio. liegt (zum Vergleich 2008: 1,61 Mio.), blieb sie in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in den letzten fünf Jahren konstant bei ca. 1,2 Mio. Das zeigt eine aktuelle Analyse von KfW-Research auf Basis des repräsentativen KfW-Mittelstandspanels.
Mittlerweile absolvieren 85 % aller Nachwuchskräfte ihre Berufsausbildung im Mittelstand. Und das, obwohl mittelständische Betriebe „bei sinkenden Schülerzahlen und gleichzeitig zunehmender Studierneigung nicht nur mit großen Konzernen, sondern auch immer stärker mit den Hochschulen um die Absolventen konkurrieren“ müssen, wie Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW, anmerkt. Die Unternehmen lassen sich einiges einfallen, um jungen Leuten eine Berufsausbildung schmackhaft zu machen: So nutzen sie beispielsweise soziale Netzwerke für das Personalmarketing, bieten Ausbildungsplätze in Teilzeitarbeit an oder integrieren zusätzliche Lehrinhalte.
Zeuner sieht darin eine vernünftige Strategie, dem Fachkräftemangel und der demografischen Entwicklung zu trotzen:
„Dass es ihnen gegen den gesamtwirtschaftlichen Trend gelingt, die Zahl ihrer Azubis wenigstens konstant zu halten, ist überlebenswichtig: Für kleine und mittlere Unternehmen ist die betriebliche Ausbildung das zentrale Instrument zur Fachkräftesicherung!“