Ohne IT-kundige Fachkräfte wird der Mittelstand die laufende Digitalisierung kaum stemmen können. Darum ist es natürlich „wichtig oder sehr wichtig“, dass die Mitarbeiter sich fit für die digitale Arbeitswelt machen. Die Frage ist nur: Wer zahlt? Der jüngsten BITKOM-Erhebung zufolge sind nur 14 % der deutschen Unternehmen rundheraus bereit, die Kosten für die Weiterbildung zu übernehmen.
34 % der Firmen sehen stattdessen die Beschäftigten in der Pflicht, würden aber immerhin eine Fortbildung in der Arbeitszeit dulden. Umgekehrt würden 40 % zwar die Kosten übernehmen, möchten die Qualifikation aber lieber in der Freizeit aufgehoben wissen. 9 % halten sich komplett heraus. Neue Didaktik-Konzepte wie kleinteiliges Microlearning entlang tatsächlicher Problemstellungen könnten aber zwischen diesen Positionen gut vermitteln. Dabei beträgt der Anteil von Unternehmen, die finden, dass „Fachkräfte kontinuierlich bei IT-Themen dazulernen“ sollten, ordentliche 76 %.
BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder sieht beide Seiten in der Pflicht: Für die Mitarbeiter beschleunige der digitale Wandel den Takt des lebenslangen Lernens deutlich. Für die Unternehmen wiederum seien IT-kompetente Mitarbeiter das Kapital von morgen:
„Investitionen in die Mitarbeiter sind mindestens so wichtig wie Investitionen in neue Technologien. Wer an der falschen Stelle spart, darf sich nicht wundern, wenn der Wettbewerb davonzieht.“
Insgesamt zeigen die Ergebnisse der branchenübergreifenden Befragung unter 306 HR-Verantwortlichen in Unternehmen ab 50 Mitarbeitern, dass der Handel die Auswirkungen der Digitalisierung auf das Personal bereits am stärksten spürt. (Quelle: BITKOM/red)