Wieder einmal zeigt sich, dass die italienische Verwaltung in Europa führend ist, wenn es um den Einsatz von freier Software geht. Die Gesundheitsorganisation ULSS5, beheimatet im norditalienischen Venetien, hat vier Krankenhäuser und zehn Gesundheitszentren mit zusammen rund 1500 Computern auf LibreOffice und das Open-Source-Dokumentenformat ODT umgestellt.
Enio Gemmo von der Document Foundation, der bei der Migration als Trainer mithalf, wies auf der LibreOffice-Konferenz im dänischen Aarhus darauf hin, dass die größten Schwierigkeiten bei der Umstellung die proprietären Fonts der kommerziellen Office-Pakete bereiteten. Wurden sie durch freie Schriftarten ersetzt, kam es immer wieder zu falschen Formatierungen bei Absätzen und Tabellen.
Auf der gleichen Konferenz berichtete die Mailänder LibreOffice-Spezialistin Marina Latini von der Firma Studio Storti von den Fortschritten in der apulischen Hauptstadt Bari, wo seit September 2014 die Rechner in der Verwaltung auf LibreOffice und ODF umgestellt werden. Bis Ende des Jahres soll das Projekt zu 75 % abgeschlossen sein. Laut Marini ist der Erfolg eines solchen Projekts vor allem vom Veränderungsmanagement abhängig. Dabei sei es besonders wichtig, die Anwender mit ins Boot zu holen und sie von Anfang an in die Planung einzubinden. Vorbild für das Projekt in Bari war LibreUmbria in der Region Umbrien, wo seit 2012 die öffentliche Verwaltung und das Schulsystem auf LibreOffice migriert wurden. (Quelle: Joinup/rf)