Crowdinvesting hat sich – sozusagen als die Business-Variante von Crowdfunding – erfolgreich etabliert: Dem Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn zufolge würden sich 85 % der jungen Unternehmer sofort wieder für diese Finanzierungsform entscheiden. Ein wichtiges Argument ist dabei die Rolle der Investoren als Multiplikatoren: Crowdinvesting-Projekte machen neugierig und werden weitergesagt.
Die IfM-Autoren beschreiben dies in ihrem Studienbericht als einen wichtigen nicht-monetären Beweggrund:
„So kann etwa beim reward-basierten Crowdfunding die gesteigerte öffentliche Aufmerksamkeit zu einem Werbeeffekt für das Unternehmen und dessen Produkt bzw. Dienstleistung führen. Empirische Studien zeigen, dass dieser Aspekt von zentraler Bedeutung bei der Entscheidungsfindung der Initiatoren ist […].“
Tatsächlich ist die verbreitete Annahme, dass Start-ups mit Kleininvestoren in der Masse Kapital einsammeln, weil ihnen andere Finanzierungsmöglichkeiten verwehrt bleiben, offenbar irrig: 83,3 % der Befragten gaben an, dass ihnen bei der Gründung durchaus Alternativen zur Verfügung gestanden hätten. Am besten geeignet, sagt Jonas Löher, einer der Studienautoren, sei Crowdinvesting „für innovative Wachstumsunternehmen, die Kapital für eine zeitnahe Markteinführung suchen“. Auch sonst schneiden Crowdinvesting-Projekte ungewöhnlich gut ab: Die Vorhaben sind überdurchschnittlich erfolgreich – wenn auch nicht ganz ohne Risiko. Das IfM hat ausgerechnet, dass Investoren im Durchschnitt 10 Cent von jedem Euro verloren geben müssen.
Die Studie „Unternehmensgründung und Crowdinvesting“ (IfM-Materialien Nr. 241) von Jonas Löher, Sabrina Schell, Stefan Schneck, Arndt Werner und Petra Moog gibt es beim Institut für Mittelstandsforschung kostenfrei als PDF zum Herunterladen. (Quelle: IfM Bonn/red)