Wearables setzen sich durch. Diese kleinen tragbaren Geräte wurden ursprünglich für Sportler entwickelt und begannen in diesem Bereich auch ihren Siegeszug. Radfahrer messen damit ihren Puls, Jogger ihre Schrittfrequenz und Sprinter ihren Antritt. Alle Daten können digital ausgewertet werden. Davon profitiert auch die Medizintechnik.
Auf der Medica-Fachmesse für Medizintechnik werden dieses Jahr mehr dieser tragbaren Geräte vorgestellt. Wichtig dabei: Sie müssen leicht zu tragen und vor allem kabellos sein. Für Patienten werden sie so immer bequemer.
So lernen beispielsweise Patienten, die einen Schlaganfall hatten oder andere neuromotorische Beeinträchtigungen haben, wieder spielend die Arme bewegen. Sie bewegen einen kleinen Ball – und sehen den Erfolg sofort auf dem Bildschirm. Dabei benutzt der Patient den weniger betroffenen Arm, um den betroffenen Arm wieder zu trainieren. Mithilfe der verschiedenen Spiele können unterschiedliche Gelenke trainiert werden. Mal muss man zudrücken, ein anderes Mal mal die Arme synchron bewegen.
Ein anderes Exponat auf der Messe: Ein tragbarer EKG-Monitor, der die Pulsfrequenz in Echtzeit misst. Die Daten können per Bluetooth oder WLAN an einen Computer geschickt werden, z.b. ganz einfach an den Hausarzt. Über eine spezielle App kann man sich die eigene Pulsfrequenz anzeigen lassen und Notizen machen, wenn etwas auffällt. Eine Besonderheit: Der EKG Monitor kann frühzeitig Herzinfarkte erkennen und den Patienten oder Arzt rechtzeitig informieren.
Blaue Flecken beim Blutabnehmen sind Geschichte, wenn Krankenhäuser oder Arztpraxen die EOG3-Brille einsetzen. Sie sorgt dafür, dass Sanitäter und Krankenschwestern Blutgefäße auf Anhieb erkennen und somit blitzschnell die beste Vene finden. David Gruebele, CFO evena Medical (Insolvenz 8/2018) zu diesem Gerät:
„Es reduziert den Schmerz und die Anzahl der Nadeleinstiche. Es macht die ganze Prozedur angenehmer, denn die Krankenschwester findet durch die Brille die ideale Einstichstelle.“
Das Ganze hat jedoch seinen Preis: 9000 Euro kostet die Brille. Durch Bluetooth oder WLAN kann sie Videos und Fotos in Echtzeit an einen Computer senden und speichern. Deshalb muss die medizinische Versorgung auf digitale Vernetzung setzen. Ob die Patienten das wollen, bleibt ihnen überlassen. (Quelle: m4-tv.com/MTX).