3D-Druck ist eine junge Disziplin der IT-Technik, mit der einzelne Objekte per Software konstruiert und anschließend in einem 3D-Drucker realisiert werden können. Wie gut ein 3D-Druck gelingt, hängt sowohl von der Hardware und dem Druckverfahren als auch von der Software ab. Wer sich den Zeitaufwand und das Erfolgsrisiko ersparen will, darf in Zukunft auf das Berliner Start-up trinckle 3D zählen. Wir besuchten das junge Unternehmen.
Wir treffen unsere Gesprächspartner in der alten AEG-Feuerwache in Hennigsdorf, nordwestlich von Berlin, denn dort residiert das Start-up für 3D-Druck, dem wir uns in diesem Podcast widmen wollen. Ole Bröker ist promovierter Betriebswirtschaftler und für die Strategieplanung des Start-ups zuständig. Mitgründer und Diplom-Kaufmann Florian Reichle bestimmt als kaufmännischer Geschäftsführer die Geschicke von trinckle 3D in den Bereichen Finanzen und Marketing.
Aber was ist 3D-Druck überhaupt? Das Prinzip baut auf dem bekannten 2D-Druck auf, nach dem z.B. Laserdrucker und Kopiergeräte arbeiten. Dort werden Buchstaben oder Bildelemente als Tonerschicht auf das Papier aufgetragen und verschmolzen. Beim 3D-Druck errechnet eine Software von einem dreidimensionalen Objekt Querschnitte in Form aufeinanderfolgender Schichten. Ein 3D-Drucker druckt dann Schicht für Schicht die von der Software errechneten Querschnittschichten zweidimensional aufeinander. Da aber jede Schichte eine endliche Schichtdicke besitzt, entsteht durch die Stapelung aller Querschnitte Schicht um Schicht die dritte Dimension des Objekts.
In der Praxis gibt es viele Varianten dieses Prinzips. Für private Anwender wird meist mit aufgeschmolzenen Kunststoffen gedruckt, wobei jeder Kunststoff besondere Stärken und Schwächen besitzt und sich deshalb nur für bestimmte Zwecke eignet. Eine weitere, vor allem für die Industrie wichtige Variante, erzeugt die Schichten durch schichtweises Sintern mit Hilfe eines Lasers in einem Metallpulver.
Vor allem durch die Vielfalt von Verfahren und Materialien ist der 3D-Druck alles andere als trivial. Und genau hier kommt das Berliner Start-up trinckle 3D ins Spiel. Das Unternehmen will den Anwendern die komplexen Prozesse rund um den 3D-Druck abnehmen. Die professionellen Kunden aus Gewerbe und Industrie sollen sich ganz auf die Konstruktion ihrer Objekte konzentrieren und Laien fertige Vorlagen benutzen können. Den Rest erledigen die Spezialisten von trinckle 3D.
Wer braucht 3D-Druck? Das Anwendungsspektrum für 3D-Druck reicht von selten gebrauchten Ersatzteilen bis hin zum sogenannten Rapid Prototyping und zu Kleinserien. In all diesen Fällen bietet der 3D-Druck zwei wesentliche Vorteile: Bei einzeln benötigten Ersatzteilen oder Kleinstserien ist es vor allem der Preisvorteil, denn bisher mussten solche Einzelstücke mühsam per Hand gefertigt oder – bei Ersatzteilen auf gut Glück – langfristig vorgehalten werden. Das Prototyping per 3D-Druck bietet vor allem einen enormen Zeitvorteil, da alle Zwischenschritte zwischen dem Entwurf am CAD-System und der Fertigung eines Modells oder Prototypen entfallen können. Hauptanwender im professionellen Bereich sind derzeit Architekten (Architekturmodellbau) und Industriedesigner sowie Hersteller medizinischer Prothesen.
Im zweiten Teil des Podcasts geht es um die Zukunft des Start-ups. (Podcast: mtx/Text: ml)