Die Wahl der richtigen Cloud-Lösung ist entscheidend für die digitale Zukunft jedes Unternehmens. Gut durchdachte Weichenstellungen können die Bewältigung existenzieller Herausforderungen nachhaltig erleichtern. Hybrid Clouds sind eine machtvolle und smarte IT-Problemlösung.
Drei Viertel der deutschen Unternehmen nutzen Cloud-Dienste, führen sie gerade ein oder planen das. Die meisten haben schon Inhouse-Softwaresysteme, teils als Private Clouds. Dabei werden Software, Datenbanken usw. zentral verwaltet, während sich die Nutzer im Unternehmen um Sicherheit, Speicherung, Updates etc. nicht mehr zu kümmern brauchen. Der Zugriff auf die Daten liegt exklusiv beim Unternehmen.
Eine solche Cloud darf aber Wachstum, Umstrukturierungen und Neuorientierungen nicht im Weg stehen. Eine zukunftsorientierte IT-Politik wird daher stets auf Schnittstellen zu Public Clouds setzen, sodass sich bei Bedarf rasch und ohne Kompatibilitätsprobleme die Vorteile beider Systeme nutzen lassen. Die Hybrid Cloud ist nämlich genau das: die Möglichkeit, auf zwei Hochzeiten zu tanzen.
Volle Datensicherheit bei größerer Flexibilität
Fragt man Unternehmer, warum sie alles Mögliche outsourcen, bloß ihre IT nicht, stehen zwei Antworten ganz vorn: die Unabhängigkeit von externen Dienstleistern (Stichwort „Vendor Lock-in“) und der Datenschutz. Das sind reale Probleme, aber sie sind relativ: lösbar, umgehbar oder (häufig!) unbedeutend im Vergleich zu den massiven Vorteilen hybrider Clouds.
Generell entlasten Public Clouds das Unternehmen von vermeidbaren Investitionen, technischen Problemen, vom Drahtseilakt zwischen Überkapazität und Engpass und von unnötiger Bindung von Material- und Personalressourcen. Stärkere Standardisierung vereinfacht und beschleunigt Prozesse. Das ist besonders da hochgradig effizient, wo für kleine Zielgruppen (Vorstand) ausgefeilte Tools (Reporting) intern betrieben und gewartet werden müssten.
Die eigene Cloud ist dagegen für sensible Daten geeignet, die aus Wettbewerbs- oder Datenschutzgründen nicht aus dem Haus sollen oder dürfen. Eine Hybrid Cloud genügt diesen unterschiedlichen Ansprüchen, ohne den Aufwand für IT zu erhöhen. Die beste Nachricht: 75 % der Endnutzer finden ihre IT-Welt nach Einführung auch der Hybridlösung weniger komplex. Das versicherte Mike Brown, Bereichsleiter für Technology Services bei Deloitte, auf der Oracle Open World.
Cloud-Integration als steuerbare Herausforderung
Die Frage des Umgangs mit zwei Clouds zugleich lässt sich bei einem guten Anbieter auch gut in den Griff bekommen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Softwarelösungen in beiden Welten laufen. Die Integration einer Hybrid Cloud kann sogar ein willkommener Anlass sein, Altlasten zu beseitigen. Eine spannendes Thema sind darum die Schnittstellen zwischen eigener und externer Cloud. Ihre wechselseitige Unterstützung kann so wichtig werden, dass die Auswahl des Anbieters maßgeblich davon abhängt, etwa wenn die externe Cloud bei Bedarf zusätzliche Rechner- oder Speicherkapazität zur Verfügung stellt.
Die Frage, welche Daten überhaupt vom Firmengelände dürfen, lassen sich von datenschutzrechtlich beschlagenen Juristen vor Abschluss der vertraglichen Vereinbarungen mit einem Provider klären. Die Rechtslage ist in diesem Punkt seit dem Safe-Harbor-Urteil sehr volatil, die Compliance sollte also wasserdicht sein.
Das Beste aus beiden Welten
Sicherheit und Kosteneffizienz lassen sich in der Hybrid Cloud vereinen, die sich zudem mit dem Unternehmen dynamisch entwickeln kann. Am leichtesten haben es jene, die von Anfang an ihre Cloud-Lösungen insgesamt aus einer Hand entwickeln bzw. implementieren lassen. Der Gewinn an Schnelligkeit und Optionen durch die Hybridlösung wird aber durch geschickte Integration oft auch dort noch zu erreichen sein, wo die IT-Spezialisten ihre Köpfe noch etwas rauchen lassen müssen.