Düsseldorf ist schwer auf Draht – im wahrsten Sinne des Wortes: Vom 6. bis 8. April findet dort die Doppelmesse wire/Tube statt. Heute sind Drähte tatsächlich allgegenwärtig: Federn aus Stahldraht finden sich im Kugelschreiber, im Fahrwerk unseres Autos und in den Matratzen unserer Betten. Die Nachfrage nach den flexiblen Bauteilen ist entsprechend hoch und Maschinen zur Herstellung sind sehr gefragt. Wir haben uns zwei moderne Drahtbieger genauer angesehen.
Eines der Highlights auf der Messe ist die WAFIOS-Schenkelfedermaschine – ein wahrer Alleskönner, wenn es um die Produktion von Stahlfedern geht: Sie biegt Draht von bis zu 8 mm Dicke in jede beliebige Form, und das so schnell, dass man mit dem bloßen Auge kaum folgen kann. Heraus kommen Federn für verschiedenste Anwendungen in der Industrie. Dr. Uwe-Peter Weigmann, Vorstandssprecher der WAFIOS AG, hat dazu Zahlen parat:
„Die Maschine hat eine Drahteinzugsgeschwindigkeit von 70 m pro Minute, das heißt: Die Output-Leistung kann zwischen 15 und 100 Federn pro Minute liegen, je nach Geometrie. Um Ihnen eine Vorstellung zu geben, wie massiv diese Maschine gebaut ist: Sie wiegt also etwa 10 t. Und das ist kein Stahl, der einfach nur da ist, sondern das ist wirklich Hightech.“
Für andere Formen geht es nicht immer so schnell, etwa bei sogenannten Doppeldrehfedern, wie sie weltweit millionenfach zum Heuwenden in der Landwirtschaft benötigt werden. Eine Weltneuheit hierzu stellt in Düsseldorf die Fortuna Federn GmbH vor.
Allerdings geht es auf der Weltleitmesse für Draht und Rohr auch filigraner: Zu sehen sind u.a. lebensgroße Drahtfigurenkunstwerke, in denen Hunderte von Arbeitsstunden stecken, oder faszinierend gefertigte Kugelbahnen, bei denen die Murmeln auf geschwungenen Drähten rollen. Es sind also nicht immer Maschinenkraft und Geschwindigkeit an, die dem Industrierohstoff einen Mehrwert entlocken. (Quelle: m4-tv.com/mtx)