Unter dem Namen Open Access 2020 haben führende Wissenschaftsorganisationen eine Initiative zur Förderung des Open-Access-Modells für wissenschaftliche Zeitschriften gegründet. Unter Federführung der deutschen Max-Planck-Gesellschaft wollen sie offene Publikationsmodelle für wissenschaftliche Zeitschriften zum Standard machen.
Zu den ersten Unterstützern der Initiative zählen unter anderem die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), der österreichische Wissenschaftsfonds FWF, der Schweizerische Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung SNF, die Alexander-von-Humboldt-Stiftung sowie mehrere Universitäten und wissenschaftliche Fördergesellschaften aus den Niederlanden, den skandinavischen Staaten und verschiedenen anderen Ländern.
Die deutsche Helmholtz-Gemeinschaft, ebenfalls einer der ersten Förderer der Initiative, weist in einem Kommentar anhand eines aktuellen Beispiels auf die Folgen geschlossener Publikationsformen hin, die derzeit bei den wissenschaftlichen Zeitschriften noch überwiegen: Forschungsergebnisse über den Zika-Virus waren lange Zeit hinter den Paywalls der wissenschaftlichen Verlage versteckt, was die Bekämpfung der Infektion zusätzlich behinderte.
Open Access 2020 will wissenschaftliche Zeitschriften mit einem geschlossenen Publikationsmodell dazu ermuntern, auf Open-Access-Modelle umzusteigen. Dazu sollen die Gelder, die momentan für die Abonnements ausgegeben werden, in die Finanzierung von Open-Access-Geschäftsmodellen umgelenkt werden. Die zentrale Rolle kommt dabei den Bibliotheken zu, die den größten Teil dieser Mittel verwalten. Auf der Website der Initiative findet sich eine Roadmap mit praktischen Anleitungen für die Umwandlung von Zeitschriften in offene Publikationsmodelle. (Quelle: Max-Planck-Gesellschaft/rf)