Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ist mit dem Wissenschaftsverlag Elsevier in Verhandlungen eingetreten mit dem Ziel, einen bundesweit gültigen Lizenzvertrag für den Literaturerwerb abzuschließen. Vorbereitet wurden die Verhandlungen im Rahmen des Projekts DEAL – bundesweite Lizenzierung von Angeboten großer Wissenschaftsverlage, das die deutschen Wissenschaftsorganisationen auf Anregung der HRK ins Leben gerufen haben. Ziel ist der Abschluss eines Vertrags mit Laufzeit ab dem 1. Januar 2017.
Die Vereinbarung soll nicht nur eine einheitliche Lizenzierung des esamten elektronigschen Zeitschriftenportfolios der großen Wissenschaftsverlage herbeiführen, sondern auch eine Open-Access-Komponente umfassen. Darin soll beispielsweise geregelt werden, wie die von den Wissenschaftseinrichtungen getragenen Kosten für Open-Access-Publikationen bei den Lizenzkosten berücksichtigt werden. Die Verhandlungsführer der HRK streben aber auch an, dass beispielsweise die Zweitveröffentlichung der Arbeiten der eigenen Wissenschaftler bei den verschiedenen Institutionen ganz generell unter einem Open-Access-Modell möglich ist. Gespräche mit den zwei anderen großen Wissenschaftsverlagen Springer und Wiley sollen folgen. Die HRK kann bei den Verhandlungen mehrere Hundert wissenschaftliche Einrichtungen in die Waagschale werfen, die sich dem Lizenzvertrag anschließen könnten.
Hintergrund der Initiative sind die enorm gestiegenen Kosten für wissenschaftliche Zeitschriften, mit denen die Etats der Bibliotheken nicht mehr mithalten können. Aus Protest hatte etwa die Universität Konstanz 2014 ihren Lizenzvertrag mit Elsevier gekündigt, nachdem der durchschnittliche Abopreis für eine Zeitschrift aus diesem Verlag auf 3400 Euro gestiegen war. (Quelle: HRK/rf)