Der Mittelstand ist in Sachen Digitalisierung keineswegs so zögerlich, wie oft behauptet wird. Das belegt der aktuelle Digitalisierungsindex Mittelstand, den Telekom und techconsult am Freitag vorgestellt haben: „Die Ergebnisse zeigen, dass der Mittelstand mit der Digitalisierung schon deutlich weiter ist, als vielfach angenommen wird“, sagte Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden der Telekom Deutschland. Er weiß auch, warum:
„Ein Erfolgsrezept für die mittelständischen Unternehmen war es seit jeher, neue Herausforderungen anzunehmen und sich flexibel anzupassen. Das zeigt zum Beispiel die frühe Automatisierung in der vom Mittelstand geprägten produzierenden Industrie. Auch die Globalisierung haben die meisten Firmen erfolgreich gemeistert. Für sie ist die Digitalisierung also ‚nur‘ eine – wenn auch mit hoher Geschwindigkeit ablaufende – weitere Etappe der Veränderung.“
Die Analysten von techconsult befragten im Juni 2016 insgesamt 1016 kleine und mittlere Unternehmen. Der Gesamtstudienbericht sowie die Branchenteilberichte stehen ab sofort auf www.digitalisierungsindex.de zum Download bereit. Zudem können Unternehmen dort mit einem kostenlosen Online-Self-Check unter https://benchmark.digitalisierungsindex.de/ in wenigen Minuten ihren persönlichen digitalen Status quo ermitteln. Der Self-Check erlaubt zudem den Wettbewerbsvergleich mit Unternehmen derselben Größe und Branche.
Insgesamt erreicht der Mittelstand im Digitalisierungsindex 52 von 100 möglichen Punkten. Allerdings gibt es eine enorme Spreizung: So zählen 10 % der Unternehmen aus allen Branchen und Größenklassen mit über 80 Punkten zu den Vorreitern. Bei ihnen geht der Grad der Digitalisierung mit einer hohen Zufriedenheit mit dem eigenen Geschäftserfolg einher. Führend sind die Industrieunternehmen mit 56 Indexpunkten, es folgen die professionellen Dienstleister mit 54 Indexpunkten.
Die Studie zeigt aber auch, dass es noch Barrieren gibt. So befürchten 41 % der Befragten hohe Investitionskosten, 36 % sorgen sich wegen zusätzlicher IT-Sicherheitsrisiken. „Schon das Thema Investitionskosten macht Entscheidungen rund um die Digitalisierung zur Chefsache. Zudem wird der Geschäftserfolg künftig immer stärker mit dem Umsetzungsgrad korrelieren. Daher müssen Geschäftsführer die Treiber sein“, sagt dazu Rickmann. (Quelle: CyberPress/red)