40 Milliarden Euro will die deutsche Fertigung bis 2020 in Industrie 4.0 investieren, schätzt eine PricewaterhouseCoopers-Studie. Das Ziel: In Smart Factories Produktion und Logistik so zu vernetzen, dass die meisten Abläufe ohne menschliche Steuerung auskommen und die Maschinen direkt miteinander kommunizieren. Dazu jedoch braucht es Software-defined Networks (SDN), die sehr viel flexibler arbeiten. Eine derartige Lösung wurde bereits im vergangenen Jahr auf dem Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt: die Next Generation Enterprise Network Alliance.
Das ngena-Weltnetz dieses Verbunds aus Deutscher Telekom, CenturyLink, Reliance Jio, SK Telecom und Cisco deckt inzwischen große Teile des Erdballs ab und erstreckt sich über Nord- und Südamerika, weite Teile Europas und einige Regionen Asiens. Mehr als zehn Mitglieder sind der weltweit ersten Star Alliance für Firmennetze inzwischen beigetreten, darunter Altice mit SFR & Portugal Telecom, Inmarsat, Neutrona, PCCW Global, und Telstra. Das Netz will die Allianz 2017 nun kräftig ausbauen: „Der Frankfurter Knoten steht bereits, bis Ende des Jahres sollen es etwa zehn sein, die nächsten in den USA, Südkorea und China“, sagt ngena-Geschäftsführer Dr. Marcus Hacke. Mit dem globalen Netz „treffen wir den Nerv multinationaler Kunden“, ergänzt Patrick Molck-Ude, der das Großkundennetzgeschäft der Deutschen Telekom verantwortet. „Schnell verfügbare, sicherere, leistungsfähigere und globale Netzdienste sind der Motor für die Industrieproduktion der Zukunft“. Denn spätestens mit dem Roll-out von 5G werden die Netze für die Industrie 4.0 deutlich belastbarer sein müssen. Das ngena-Netz soll genau die Schwächen beheben, unter denen die historisch gewachsenen Netzwerke der Provider derzeit leiden: dass Netzwerkressourcen teilweise noch manuell zugeteilt werden. Das ist teuer und langsam – es dauert Tage, Wochen oder sogar Monate, bis eine zuverlässige Verbindung für den unternehmenskritischen Einsatz steht.