Die Cocktailtomate Sunviva ist das erste Gemüse, das in Deutschland unter einer Open-Source-Lizenz vertrieben wird. Die Samen der süßen und in der Farbe leuchtend gelben Tomate dürfen nach Aussaat und Ernte kostenlos wieder neu gewonnen, verwendet und weitergegeben werden. Die bislang üblichen industriellen Züchtungen hingegen sind mit einem Sorten- und Patentschutz versehen, der etwa die Weiterverwendung der Samen ausschließt. Das macht vor allem in Entwicklungsländern den Anbau von Nahrungsmitteln oft unerschwinglich teuer.
Sunviva entstand im Netzwerk des ökologischen Freilandtomatenprojekts im Umfeld der Fachgruppe Genetische Ressourcen und Ökologische Pflanzenzüchtung an der Universität Göttingen und wird bereits auf den Seiten der deutschen OpenSourceSeeds-Initiative aufgelistet. Dort findet man die Lizenz, unter der die Tomate vertrieben wird. Laut eigenen Angaben arbeitet die Initiative außerdem an einer Liste mit Vertriebsstellen.
In den USA gibt es bereits seit mehreren Jahren eine Open-Seeds-Bewegung, die sich unter anderem über die Seiten der Open Source Seed Initiative austauscht. Dort haben Kunden Zugriff auf rund 30 verschiedene Open-Source-Saaten. Bestellungen nehmen spezialisierte Händler wie Adaptive Seeds entgegen.