Die TV-Werbung gerät gegenüber dem Internet immer mehr ins Hintertreffen: Laut einer neuen Studie steigen die Umsätze bei der Online-Werbung in Europa weiterhin stark an, während die TV-Werbung stagniert.
Der europäische Wirtschaftsverband der digitalen Werbebranche IAB Europe (Interactive Advertising Bureau) hat die AdEx Benchmark 2016 Study vorgelegt. Demnach stiegen in den europäischen Ländern die Umsätze mit Online-Werbung im vergangenen Jahr auf nunmehr 41,8 Milliarden Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 12,2 % gegenüber dem Vorjahr und einem rund sechs Mal so hohen Umsatz wie vor zehn Jahre. Dem Bericht zufolge hinken die Ausgaben für Fernsehwerbung in Europa mittlerweile deutlich hinterher und stagnieren derzeit bei rund 33 Milliarden Euro pro Jahr.
Nach wie vor dominiert Google den Werbemarkt im Internet. 19,1 Milliarden Euro, also rund 46 % der Ausgaben, wurden in Suchmaschinenwerbung investiert. Das stärkste Wachstum verzeichnete 2016 die Mobilwerbung: Der Umsatz stieg in diesem Bereich um rund ein Drittel auf 5,4 Milliarden Euro.
Googles Übermacht bei der Online-Werbung wird von der EU-Kommission bereits seit längerem argwöhnisch beobachtet. Im vergangenen Jahr warfen die Kartellwächter dem Konzern unfairen Wettbewerb bei der Suchmaschinenwerbung vor und verlangten Änderungen.