Bei einem Roboterwettbewerb im Atomkraftwerk Zwentendorf kamen bei der Suche nach radioaktiven Abfällen auch autonome Systeme zum Einsatz.
Das Fraunhofer Institut für Information, Kommunikationsverarbeitung und Ergonomie FKIE hat den Hackathon namens EnRicH gemeinsam mit dem österreichischen Amt für Rüstung und Wehrtechnik unter dem Namen Enrich einen Roboterwettbewerb organisiert. Die Maschinen verschiedener Teams sollten im nie in Betrieb gegangenen österreichischen Kernkraftwerk Zwentendorf einige Stücke radioaktives Kobalt-60 aufspüren, welche die Fachleute vom österreichischen Bundesheer dort platziert hatten.
Am ersten Tag des Wettbewerbs wurden ausschließlich ferngesteuerte Roboter eingesetzt. Sie mussten mit ihren Gammadetektoren die insgesamt fünf Strahlungsquellen finden, einsammeln und nach draußen bringen. Einige Teams beschränkten sich auch darauf, zunächst einmal eine dreidimensionale Karte des Innenraums des Kraftwerks anzulegen. Die Steuerung der Roboter erfolgte über ein zuvor installiertes WLAN. Bei zukünftigen Wettbewerben sollen der Schwierigkeitsgrad erhöht und eine realistische Umgebung geschaffen werden, bei der die Steuermannschaften die Maschinen aus einer Entfernung von 5 bis 10 km steuern müssen.
Am zweiten Tag ließ das Team FKIE seinen Roboter dann autonom nach den Zylindern mit dem radioaktiven Material greifen und sie abtransportieren. In den vorgegebenen 40 Minuten konnten so vier der fünf Proben eingesammelt werden.
Aktuell versucht der Kraftwerksbetreiber Tepco in Japan, das Innere des zerstörten Atomkraftwerks Fukushima mit Robotern zu untersuchen und von Verunreinigungen zu befreien, und stößt dabei auf große Schwierigkeiten. So musste im Februar eine neu entwickelte Maschine nach zwei Stunden wieder abgezogen werden, nachdem die hohe Strahlung ihre Kamera beschädigt hatte.