Wissenschaftler vom Zentrum für Kognitionswissenschaften der Universität Bremen haben in einem Artikel im Open-Access-Journal MDPI Sensors ein kabelloses Neuroimplantat für neuroprothetische Anwendungen vorgestellt.
Solche Implantate werden etwa in das Gehirn von gelähmten Menschen eingepflanzt. Dort messen sie die Hirnaktivitäten und leiten daraus die gewünschten Bewegungen von Händen, Armen und Beinen ab, die sie dann an eine externe Basisstation weiterleiten. Die wiederum setzt die Signale in die Bewegungen von Roboterarmen und -beinen um. Ziel ist es, schwerbehinderten Menschen die Möglichkeit zu geben, selbstständig zu essen und andere einfache Bewegungen auszuführen.
In den vergangenen Jahren hat die Forschung zu diesem Thema große Fortschritte gemacht. Weltweit arbeiten Wissenschaftler daran, miniaturisierte Messsysteme zu entwickeln. Um die Gefahr von Infektionen so weit wie möglich zu verringern, sollten die Geräte dauerhaft implantiert werden können und drahtlos mit der Außenwelt kommunizieren. Dieses Ziel wurde jedoch noch nicht erreicht.
Zudem wurden die Ergebnisse der verschiedenen Forscherteams bislang streng gehütet. Die Bremer Wissenschaftler haben sich jetzt dazu entschlossen, das in dem Artikel „Implications for a Wireless, External Device System to Study Electrocorticography“ beschriebene Basissystem als Open Hardware freizugeben. Es besteht komplett aus frei am Markt erhältlichen Komponenten und ermöglicht es anderen Forschern, das Design weiterzuentwickeln und zu verbessern.