Ein spanisches Unternehmen hat eine Lösung entwickelt, die Ladengeschäften Auskunft über die Wege, Stationen und die Verweildauer der Kunden gibt. Die Logik dahinter: Laufverhalten = Kaufverhalten.
Während im E-Commerce Analysesoftware wie Google Analytics sekundengenau und für jeden Shop individuell verzeichnet, auf welchen Wegen und über welche Links Kunden durch das Warenangebot streifen, war man im stationären Einzelhandel bisher auf allgemeine Erkenntnisse und Erfahrungen aus den vergangenen Jahrzehnten angewiesen. Das spanische Start-up Proximus hat nun mit Shoppermotion ein System für In-Store Analytics vorgestellt, bei dem an den Einkaufswagen und -körben kleine Beacons angebracht werden, die jede Sekunde ein Signal an Bluetooth-Sensoren in der Decke senden. Von dort aus werden die Daten auf elektronische Grundrisse des Ladengeschäfts übertragen. Auf diese Weise lässt sich feststellen, wie sich die Kunden im Laden bewegen und vor welchen Angeboten sie wie lange stehen bleiben. Laut Shoppermotion ist der Datenschutz dabei jederzeit gewährleistet. Die Datenverarbeitung geschieht über den Enterprise Data Hub von Cloudera.
Die Technik bietet vielfältige Möglichkeiten: So lässt sich beispielsweise feststellen, ob eine neue Werbemaßnahme tatsächlich Erfolg hat. Gleichzeitig erfährt der Händler, welche Angebote das Interesse der Kunden auf sich ziehen. Shoppermotion ermöglicht auch Vorhersagen, wann es an welchen Kassen zu Staus kommen wird. Bei Geschäften, die zu größeren Ketten gehören, lassen sich außerdem Vergleiche ziehen. Mit den Daten aus anderen Shops kann die Platzierung der Waren optimiert werden. So sind Experimente möglich, bei denen in einzelnen Filialen verschiedene Anordnungen getestet werden.