Auf dem Heise-Stand in Halle 17 gab es einen virtuellen Fahrstuhl zu sehen. Mit einer VR-Brille auf dem Kopf und einer Handsteuerung konnten Besucher virtuelle Realitäten und körperliches Befinden testen. Im Fahrstuhl oben angekommen, ging es auf einem schmalen Brett in eine Straßenschlucht hinaus. Wer sich traute, balancierte raus und sprang sogar herunter. Wozu das gut sein soll, erklärt Georg Schnurer von c’t:
Worum es geht, sei zu demonstrieren, was man mit Virtueller Realtität (VR) erleben kann, fasst Schnurer zusammen. Sehr interessant sei es, „das Gefühl zu erleben, wenn das Gehirn sagt, ich springe jetzt herunter (und falle), aber der Körper sagt, Du stehst still“. Das führe zu „leichten Irritationen“ und sei auch eines der größten Probleme, die wir bei virtuellen Realitäten haben, wenn zwei Organe im Körper unterschiedliche Informationen liefern.
Deshalb wies ein Schild darauf hin, dass die Benutzung des Fahrstuhls auf eigene Gefahr sei, zumal „die Nutzung einer Virtual-Reality-Brille bei manchen Personen Gefühle von Schwindel oder Übelkeit verursachen kann“. Und tatsächlich gab es bei längerer Beobachtung immer wieder Besucher zu sehen, die sich verkrampften und so schnell wie möglich wieder nach unten wollten, als sich die Fahrstuhltüre über einer tiefen Straßenschlucht öffnete. Andere balancierten betont lässig aber konzentriert hinaus, fingen zu wippen an und tasteten sich vorsichtig wieder zurück.
In der Wirtschaft werden VR-Brillen in der Fehlersuche intensiv genutzt, sagt Schnurer. Insbesondere in der Luft- und Raumfahrt, ergänzt er. Das virtuelle Auto- oder Möbelhaus seien Dinge, die wir bald erleben werden. Auch in ganz kleinen Unternehmen habe die virtuelle Realität bereits Einzug gehalten, z.B. in Friseursalons, wo man sich „den Schnurer mit Haaren vorstellen kann“.