Das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn wird 60. Aus diesem Anlass findet am 30. Januar ein Festakt in Berlin statt. Die Keynote wird Prof. Dr. David B. Audretsch von der Indiana University halten, der u.a. die Zeitschrift Small Business Economics herausgibt und zuletzt – zusammen mit Erik E. Lehmann – „The Seven Secrets of Germany“ auf den Buchmarkt gebracht hat.
Eines dieser sieben Geheimnisse ist die Schlüsselrolle, die kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland spielen, was maßgeblich dazu beigetragen hat, dass die Krisenjahre hierzulande relativ glimpflich verliefen. Insofern hat der deutsche Mittelstand internationalen Vorbildcharakter. Schwierig bleibt allerdings die Frage, was und wer genau mit „Mittelstand“ gemeint ist. Die gängige (fördermittelrelevante) EU-Definition verwischt eher die Länderunterschiede. Anders auch als andere Mittelstandsinstitute hält das IfM dagegen an einer praktischen Definition von „Mittelstand“ fest, die sich weniger auf die Größe als auf die familiäre Anteilsmehrheit und Geschäftsführung bezieht: als die „Einheit von Eigentum und Leitung“.
Insofern könnte die Diskussionsrunde (Thema: „Stellt das Silicon-Valley-Modell einen Gegensatz zum deutschen Mittelstand dar?“) durchaus interessant werden. Denn das IfM hat, wie Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries betont, „schon früh einen Schwerpunkt auf das Zukunftsthema Digitalisierung gelegt und die Bedeutung der Impulse junger Start-ups für den etablierten Mittelstand hervorgehoben“. Teilnehmen werden an der Diskussion außerdem die Architektin Barbara Ettinger-Brinckmann (Vizepräsidentin des Bundesverbands der Freien Berufe e.V.), Prof. Dr. Jörn Block (Forschungsstelle Mittelstand in Trier und Präsident des Förderkreises Gründungs-Forschung e.V.) und die IfM-Präsidentin Prof. Dr. Friederike Welter selbst.