Windkraftanlagen sollen im Schnitt etwa 20 Jahre durchhalten – doch diese Lebensdauer steht meist nur auf dem Rechenpapier. In der Praxis machen den Betreibern vor allem schwer kalkulierbare, aber umso heftigere Schwingungen zu schaffen. Dafür gibt es spezielle Condition-Monitoring-Systeme, die das Material genau beobachten.
Die Kernkomponente jeder Zustandsüberwachung ist ein Sensor; das gilt auch dann, wenn die Messung nicht an der Anlage selbst, sondern – wie beim Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB – per Laser aus der Distanz geschieht. Die Sensoren wiederum müssen selbst einiges aushalten können, Wind, Wetter und Blitze ebenso wie im Fall von Offshore-Windparks auch Salzwasser. Für solche rauen Umgebungen hat das Messtechnikunternehmen disynet im nordrhein-westfälischen Brüggen-Bracht spezielle IEPE-Sensoren mit Blitzschutz zur Schwingungsanalyse entwickelt.
Das Kürzel verweist bereits auf die verwendete Technologie: Integrated Electronics Piezo Electric. Die Scher-Piezoelemente sind für den Einsatz in Temperaturbereichen von − 55 °C bis + 120 °C ausgelegt und werden von disynet mit dynamischen Bereichen von ± 5g, ± 10g, ± 20g und ± 80g geliefert. Laut Datenblatt reicht der Blitzschutz bis zu ± 2,5 kV. Das lasergeschweißte IP68-Gehäuse könnte bei 10 m Tauchtiefe selbst Salzwasser für 24 Stunden überstehen. Nach außen überträgt der Sensor seine Daten über einen MIL-C-5015-Anschluss. Das passende Zubehör – wasserdichte Kabel, Steckverbinder, Signalaufbereitungsmodule und Datenerfassungssysteme – hat disynet ebenfalls im Programm.