Nach den Patenten, die ein australisches Energieunternehmen hält, soll noch im nächsten Jahrzehnt ein Fusionsreaktor möglich sein, der eine milliardenfach höhere Energieausbeute verspricht, aber keinen radioaktiven Müll abwirft.
Große Fortschritte bei leistungsstarken, hochintensiven Lasern machen es für Wissenschaftler möglich, das zu verfolgen, was früher als unmöglich galt: die Erzeugung von Fusionsenergie auf der Basis von Wasserstoff-Bor-Reaktionen. Die Ansätze, die HB11 Energy verfolgt (ein Spin-off der University of New South Wales Sydney), sollen näher an der Realisierbarkeit sein als andere, etwa die in den USA verfolgte Deuterium-Tritium-Fusion und die im Bau befindlichen ITER in Frankreich.
Die Wasserstoff-Bor-Fusion erzeugt in ihrer Primärreaktion keine Neutronen und damit keine Radioaktivität. Die Energie wandelt sich direkt in Strom um. Dafür werden aber extrem hohe Temperaturen und Dichten benötigt: fast 3 Milliarden °C – das ist 200-mal heißer als der Kern der Sonne. Fortschritte in der Lasertechnologie stehen anscheinend dennoch kurz davor, den Zweilaseransatz realisierbar zu machen. In der Millionensekundenblase eines Laserpulses könnte eine Lawinenfusionsreaktion im Petawatt-Maßstab ausgelöst werden, dessen flüchtige Ausbrüche 1 Milliarde W Leistung versprechen.