Experten gehen davon aus, dass 3D-Anwendungen im Zusammenspiel mit Industrie 4.0 in absehbarer Zeit neue Märkte schaffen werden. Ein Bild von der Zukunft der Metallbearbeitung können sich Besucher auf der Fachmesse METAV machen, die vom 20. bis 24. Februar in Düsseldorf staffindet.
Was im privaten Einsatz als Spielerei beschmunzelt wird, löst bei professionellen Nutzern Visionen aus: 3D-Druck schafft vergleichsweise günstig und in relativ kurzer Zeit Prototypen aus Metall oder Kunststoff. Wer brillante Ideen hat, kann schnell in der Hand halten, was eben noch nur im Kopf existierte. Deutsche Unternehmen sehen hier schier endlose Möglichkeiten. Denn selbst individuelle Einzelanfertigungen sind zu kleinsten Preisen machbar. Egal ob Hörgeräte, Prothesen oder streng geheime Prototypen – 3D-Druck macht’s möglich.
Laut einer Studie des Verbands der IT-Wirtschaft haben bisher weniger als 20 % der Deutschen eigene Erfahrungen mit 3D-Druck gemacht – in der Industrie hingegen ist die so genannte additive Fertigung längst angekommen. Firmen wie Phoenix Contact sind mittlerweile in der Lage, beinahe jedes erdenkliche Bauteil herzustellen, ob aus Kunststoff oder Metall. Rapid Prototyping heißt das Zauberwort – von der Idee im Kopf bis zum greifbaren Produkt vergehen oft nur ein paar Stunden.
So setzt beispielsweise Frank Knafla von der Phoenix Contact Electronics GmbH am Standort in Bad Pyrmont voll auf 3D-Druck:
„Weil die Kunden individualisierte Produkte möchten – bestimmte Parameter, bestimmte Farben, bestimmte Längen, bestimmte Anschlussarten. Das können wir über Konfiguratoren anbieten.“
Damit die additive Fertigung auch bei geringer Stückzahl effizient ist, müssen die am Produktionsprozess beteiligten Werkzeugmaschinen miteinander kommunizieren: Durch die Verknüpfung sämtlicher Daten wird in der Industrie 4.0 eine nahtlose Digitalisierung der Prozesse angestrebt. Die Informationen zu unterschiedlichen Parametern erlauben es dann, die Arbeitsabläufe zu optimieren. Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer VDW:
„Es geht jetzt wirklich darum, mit dieser Datenmenge Erkenntnisse zu gewinnen über die Maschine.
Mehr zum Thema 3D-Druck in der metallverarbeitenden Industrie gibt es auf der METAV zu sehen, die am 20. Februar 2018 in Düsseldorf beginnt.
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