Auf der Werkzeugmaschinen-Messe METAV, die vom 20. bis 24. Februar in Düsseldorf stattfindet, messen Maschinen auf Mikrometer genau. Ob Oberflächenstrukturen, Werkzeuge oder Fertigungspräzision – beinahe alles im Bereich der Metallbearbeitung muss heute extrem exakt und mit immer gleicher Qualität hergestellt werden.
Die moderne Werkstatt ist eher ein Präzisionslabor. Ein Laser und ein paar Tastfühler – viel mehr braucht es nicht. Aber wie immer steckt die Hightech im Detail. Mit hoher Kraft werden Nadeln auf ein Werkstück gedrückt, damit sämtliche Messungen auch bei mit Schmiermitteln verschmutzten Objekten stimmen.
Aufwändige Algorithmen machen aus dem Laser ein Multifunktionsmessgerät. Sie messen alles, egal ob Verschleiß, Bruch oder sogar Lagerschäden in der Maschine. Und nicht nur die Messung ist präzise, sondern auch schon die Vorhersage über mögliche künftige Ausfälle. Das heißt dann Industrie 4.0, sagt Hermann Hugger von der Blum-Novotest GmbH:
„Da wo wir mit der Industrie 4.0 zusammenkommen, ist, dass wir mehr Daten zur Verfügung stellen, ein Werkzeugverschleiss gemeldet wird und Folgeaktionen hervorruft.“
Im Medizinprodukte-Sektor ist Präzision ohnehin vorgeschrieben, genau wie eine lückenlose Dokumentation. Messtechnik spielt hier eine besonders große Rolle. Per Digitalisierung geht dies einfacher und automatischer. Doch es gibt Bereiche, in denen der Mensch unschlagbar ist. Dr.-Ing. Soenke Wieneck von der IMSTec GmbH:
„Ein Stent wird so hergestellt, dass man ein Rohr hat. Ein Laser schneidet die Stentgeometrie aus diesem Röhrchen aus. Dann hat man ein sehr filigranes Produkt. Ein Mensch kann das sehr schön anfassen, ein Roboter würde das nicht hinkriegen. Ein Roboter würde mit seiner Kraft drauf drücken und dann wäre der Stent hin.“
Präzision bis ins Kleinste ermöglicht große Fortschritte in der Industrie. Und für Zuhause? Auch da gibt es etwas: Der gute, alte Schiebemesser 4.0. Per Hand wird gemessen, aber die Daten werden per Funk an den Rechner übertragen. Mehr zum Thema Messtechnik in der metallverarbeitenden Industrie gibt es auf der METAV zu sehen, die zurzeit in Düsseldorf stattfindet.
Mehr Video zur METAV
- Vernetzte Maschinen kontrollieren die Qualität selbst (Exzellenzcluster Internet of Production am Werkzeugmaschinenlabor der RWTH Aachen)
- 3D-Anwendungen und Industrie 4.0 schaffen neue Märkte (additive Fertigung, Rapid Prototyping und individualisierte Produkte)
- Worauf es in der additiven Fertigung ankommt (3D-Druck und vernetzte Werkzeugmaschinen)
- Wann sandiges Wasser durch Stahl dringt (Wasserstrahlschneidmaschinen und Luftkissen für schwere Formplatten)
- Wo der Nachwuchs unbesorgt in die Zukunft blicken kann (Fachkräfte für Maschinenbau und Metallbearbeitung)