Die Verbindung von elektrischen und magnetischen Materialeigenschaften eignet sich ideal für die Computertechnik, wo Daten als elektrische Signale übertragen, aber magnetisch gespeichert werden.
Lange Zeit beeinflusste man magnetische Materialeigenschaften mit Magnetfeldern, elektrische Eigenschaften mit elektrischer Spannung. Die Materialklasse der sogenannten Multiferroika verbindet beides. Interessante Experimente zur Kopplung von magnetischen und elektrischen Effekten gab es bereits, doch jetzt konnte ein Team von Forschern um Prof. Dr. Andrei Pimenov vom Institut für Festkörperphysik an der TU Wien erstmals hochfrequente magnetische Schwingungen eines Materials aus Eisen, Bor und seltenen Erden mit elektrischen Feldern kontrollieren.
Das Material enthält dreifach positiv geladene Eisenatome. Sie haben ein magnetisches Moment, das mit einer Frequenz von 300 GHz schwingt. Die Forscher konnten nachweisen, dass sich diese Schwingungen durch ein elektrisches Feld gezielt variieren lassen. Ein dynamischer magnetischer Effekt – ein magnetischer Schwingungszustand der Eisenatome – kann also durch ein statisches elektrisches Feld ein- oder ausgeschaltet werden.