Die Deutschen lieben ihr Bargeld. In anderen Industrieländern dagegen sind die Technologierenner des Handels längst angekommen. Auf der Fachmesse EuroCIS in Düsseldorf war das gut zu sehen.
In Amerika ist eine Leben ohne Kreditkarte nicht vorstellbar. Hierzulande verbinden die Kunden bequemer Shoppen eher mit mehr Platz und kurzen Wegen als mit Click & Collect, kontaktlosen Bezahlsystemen und Self-Check-out-Kassen. Ein Beispiel: mit dem Handy bezahlen. Nur in Deutschland geht das nicht. Dabei ist das Thema sogar schon mehrere Jahre alt. Christoph von Lingen von Toshiba hält es für möglich, dass man einfach eine Techologiephase auslässt und dass die Deutschen „vielleicht direkt zu irgendwelchen Kiosk-Lösungen oder so springen. Das ist ganz schwierig zu sagen. Ich würde sagen, dass es noch ein paar Jahre dauert.“
So erscheint Deutschland im internationalen Vergleich beinahe rückständig, wie Fachleute auf der EuroCIS vermelden. Die Messe wird international immer besser besucht – aber, so die Veranstalter, an den deutschen Händlern liegt es nicht allein, dass neue Technologie andernorts besser läuft. Elke Moebius von der Messe Düsseldorf sagt:
„Ich glaube, dass die Deutschen durch die anderen Rahmenbedingungen, der sehr starken Datenschutzgesetze, sich anderen Herausforderungen gegenübersehen. Aber der Vorteil an dem ist, dass wenn sich eine Veränderung durchgesetzt hat, dann ist das nachhaltig.“
Auf lange Sicht scheinen also auch deutsche Shopper nicht an modernerem Einkaufen vorbei zu kommen. Noch allerdings bevorzugt König Kunde das Bargeld. Immerhin: Auch fürs Bargeldzählen gab es auf der EuroCIS moderne Techniklösungen.