Für Datenbrillen ist entscheidend, dass es bei der Visualisierung und Verarbeitung nicht zu Verzögerungen kommt. Das könnte mit Edge Computing gelingen. Um die Technik marktreif zu machen, haben Zeiss und die Telekom ein Joint Venture für Smart Glasses gegründet.
Unter dem Namen tooz technologies Inc. finanzieren der Optikspezialist Zeiss und die Deutsche Telekom je zur Hälfte ein Gemeinschaftsunternehmen. Ziel ist es, eine leistungsfähige Technologie für Datenbrillen zu entwickeln, die dann auch anderen Herstellern von Smart Glasses in Lizenz zur Verfügung stehen soll.
Zeiss’ optisches System, Informationsfelder ins Blickfeld des Brillenträgers einzublenden, soll durch die von der Telekom bereitgestellte Konnektivität marktreif werden. Die Geschäftspartner sehen Anwendungsfelder in der Logistik und Wartung, im Medizin- und Gesundheitsbereich, aber auch im privaten Umfeld, nämlich immer dann, wenn der Nutzer beide Hände freihaben muss. Eine verzögerungsfreie Datenzuspielung ist dafür unerlässlich. Die Telekom will dies mit 5G und Edge Computing, auch Local Cloud genannt, erreichen. Dabei wird die Rechenleistung der Brille nicht mit umfassender Datenübertragung in zentralen Rechenzentren besorgt, sondern auf nahe gelegene Server ausgelagert.
Derartige Mikro-Rechenzentren sind für das Internet der Dinge unabdingbar. Der weltweite Berufsverband der Elektro- und IT-Ingenieure IEEE warnt in einer aktuellen Studie, dass es zu gravierenden Engpässen kommen könne, wenn immer mehr IoT-Daten in Clouds weit entfernter Rechenzentren verarbeitet würden. Vom Umstieg auf Edge-Computing-Systeme hinge auch die Zukunft von IoT-Anwendungen ab.