Um Blockchain-Technologien werden auch Kreise und Kommunen bald nicht mehr herumkommen. Smart Cities und die Energiewende sind aus dieser Perspektive zwei der derzeit wichtigsten Einsatzfelder.
Die Blockchain kann man als Datenbanksystem und als Kryptografietechnik sehen. Sie speichert die Daten verteilt über mehrere Knoten (und in mehreren Kopien) und protokolliert auf dieselbe Weise Veränderungen und Transaktionen – als eine durch Prüfsummen gesicherte Kette von Datenblöcken (daher der Name). Bekannt ist das Prinzip vor allem von Kryptowährungen, experimentiert wird damit aber auch in ganz anderen Bereichen, etwa bei Lieferketten in der Industrie. Auch im Energiemarkt kämen Blockchain-Vorteile zum Tragen, namentlich automatisch aushandelbare Verträge. So sei die Blockchain „eine ideale Spielwiese, auf der die Stadtwerke neue Geschäftsmodelle mit überschaubarem Aufwand ausprobieren könnten“, sagte etwa Dr. Sönke Gödeke von der Wirtschaftskanzlei Pinsent Masons auf dem EDNA-Fachtreffen in Karlsruhe am 21. März 2018. Als Beispiel nannte er das Tal.Markt-Pionierprojekt der Stadtwerke Wuppertal. Vom BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. gibt es eine Blockchain-Studie, in der die Potenziale eingehend untersucht werden, und der EDNA Bundesverband Energiemarkt & Kommunikation e.V. hat im Januar sogar eine eigene Blockchain-Initiative gestartet.
Parallel dazu wächst der Innovationsdruck aus der freien Wirtschaft. In Brüssel hat Fujitsu erst kürzlich ein Innovationszentrum für Blockchain- und andere Distributed-Ledger-Technologien gestartet. Im Fokus stehen hier Smart Cities. „Wir sind der Überzeugung, dass die Blockchain-Technologie eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung von Smart Cities einnimmt“, sagte dazu Frederik De Breuck, Presales and Business Assurance Director bei Fujitsu Benelux. Das neue Blockchain Innovation Center soll dem japanischen ITK-Konzern zufolge „zukunftsweisende Projekte von Unternehmen, Forschungseinrichtungen sowie dem Non-Profit-Sektor“ fördern.