Zur iX 7/18 ist die Beilage „Rechenzentren und Infrastruktur“ 2/2018 erschienen. „Wo der Mainframe-Code munter weiterläuft“ ist das Schwerpunktthema überschrieben. Im Heft gibt es darauf zwei Antworten: auf neuen Mainframes und in virtuellen Mainframe-Containern.
Zum einen sind die immer wieder totgesagten Großrechner einfach nicht totzukriegen. Stattdessen wächst und wächst die Komplexität alternativer Systeme. Nun erinnert man sich, dass im Rechenzentrum oft noch ein Mainframe steht, „auf dem nach wie vor, meist ohne größere Friktionen, jahrzehntealte Software vor sich hin läuft und beispielsweise ohne großes Gewese den monatlichen Lohndurchlauf für sechsstellige Mitarbeiterzahlen durchpumpt“. Außerdem kommen Mainframes etwa mit der Blockchain-Berechnung sehr viel besser klar, und DSGVO-Compliance lässt sich damit relativ einfach umsetzen. Zugleich haben die Hersteller, allen voran IBM, nachgerüstet. Von dem jüngsten ARS-Anwenderworkshop in München berichtet Ariane Rüdiger, die Option Software-defined Mainframe (SDM) erklärt Dale Vecchio von LzLabs.
Was die Komplexität derzeitiger Lösungen betrifft, kommt Axel Oppermann von der Cloud-Seite her zu einem ganz ähnlichen Befund. Er sieht Hybrid Clouds folglich als einen „Zwischenschritt zu einer vollständigen Public- Cloud-Infrastruktur oder einer vollständigen privaten Cloud“, als „ein Mittel der Wahl auf bestimmte Zeit; gehen wir hier mal von einem Zeitraum von vier bis sechs Jahren aus.“ Dass heute bereits sehr viel mehr im eigenen Datacenter möglich ist, als die meisten vermuten, zeigt der Beitrag von Markus Grau (Pure Storage). Unstrukturierte Daten für KI-Anwendungen, Deep Learning, Big Data Analytics und andere Hochleistungsworkloads bekommt man mittlerweile mit kompakten Fertigkombinationen aus Flash-Storage und Nvidia-GPU-Chips gestemmt.
Neben diesen eher (markt-)strategischen Beiträgen finden sich handfeste Fachbeiträge: von Doris Piepenbrink zum Stand der All-IP-Umstellung und passenden Cloud-PBX- bzw. SIP-Trunk-Lösungen, zu den richtigen Messverfahren für LWL-Mehrfaserstrecken mit MTP/MPO-Steckern (Peter Winterling, VIAVI) und zur Einbindung von Sensorik für Umgebungsdaten ins DCIM (Roberto Sammler, Raritan). Außerdem stellt Dr. Jens Zeyer (OVH) eine RZ-Bauweise vor, die durch eine trickreiche Luftführung zwischen den Racks für Energieeffizienz sorgt. Der Ausblick geht dann in diesem Heft in die unendlichen Weiten: Copernicus DIAS macht die Satellitendaten der EU-Weltraumprogramme über die Open Telekom Cloud als Mundi Web Services verfügbar.
Die Heise-Beilage „Rechenzentren und Infrastruktur“ 2/2018 gibt es im Pressezentrum des MittelstandsWiki als freies Volltext-PDF zum Herunterladen.