Rittal und ABB werden künftig noch enger zusammenarbeiten. Ende Juni gaben die Unternehmen bekannt, dass man gemeinsam den weltweiten Markt für modulare Datacenter-Infrastruktur angehen wolle. Im Fokus stehen industrienahe Edge-Lösungen.
Auf Produktion und Prozessindustrie wirkt die rasant fortschreitende Automatisierung ähnlich wie auf den Verkehr: In absehbarer Zeit werden enorme Datenmengen anfallen, auf die übergeordnete Steuerungs- und Kommunikationssysteme am besten in Echtzeit reagieren müssen. Das wird – 5G hin oder her – letztlich nur „am Rand“ (Edge) der Netze, also noch im Feld selbst geschehen können. Ein Trend zu modularen Mikro-RZ ist bereits jetzt festzustellen. Solche Lösungen müssen kompakt sein und zugleich so ausfallsicher wie Server hinter Stahlbeton. Ein Beispiel für die Industrie 4.0 (zusammen mit HPE) stellten ABB und Rittal bereits zur diesjährigen Hannover Messe vor: das Secure Edge Data Center (SEDC). Ansonsten hatten Rittal und ABB bisher vor allem bei USV-Systemen und Stromversorgung kooperiert.
Nicht zuletzt die Kühlung wird bei Edge-Rechenzentren, die hohe Performance auf knappstem Raum leisten, ein kritischer Faktor bleiben. Rittal war auch auf diesem Feld wieder aktiv und hat zuletzt sein Portfolio an kompakten kältemittelbasierten Kühllösungen um die Leistungsklassen 20 kW und 35 kW erweitert sowie eine energieeffiziente Hybridvariante mit 35 kW vorgestellt, die bei Bedarf eine indirekte Freikühlung hinzuschaltet: Das Liquid Cooling Package (LCP) DX/FC Hybrid verfügt sowohl über einen Kältemittelkreislauf (DX = Direct Expansion) als auch über einen separaten Wasserkreislauf (CW = Cold Water). Das Kühlgerät ist für Aufstellorte mit niedrigen bis mittleren Umgebungstemperaturen gedacht, wo es automatisch die indirekte freie Kühlung nutzen kann.