Vernetzung ist das A und O in der Industrie 4.0. Sobald aber Anlagen von verschiedenen Herstellern im Spiel sind, gibt es oft Kompatibilitätsprobleme. Ein Projekt stellt nun die Interoperabilität mittels eines offenen Kommunikationsprotokolls her.
Das Forschungsinstitut des Freistaats Bayern für softwareintensive Systeme und Services fortiss, der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) sowie rund 20 Partner aus der Industrie nennen es das „Esperanto für Maschinenkomponenten“: Gemeint ist das Kommunikationsprotokoll OPC UA, das hersteller- und plattformunabhängig arbeitet. Die Projektpartner haben als Demonstrator eine industrielle Montagezelle mit smarten Komponenten unterschiedlicher Hersteller aufgesetzt und sie über das Protokoll vernetzt. Damit könnte ein großes Problem vieler Unternehmen gelöst werden: Die Umprogrammierung herstellerspezifischer Software bedeutet meist großen Aufwand und ebensolche Kosten.
Als spielerisches Testobjekt wurden Fidget Spinner hergestellt. Die Produktionszelle mit sechs Stationen war darauf angelegt, die nötigen Prozessschritte durchzuführen und ihre Informationen jeweils an die Zellensteuerung weiterzugeben. Gesteuert wurde die Anlage über eine sogenannte „fähigkeitenbasierte Beschreibung“ aller Anlagenteile. Mittels digitaler Instrumententafel konnten Beobachter in Echtzeit verfolgen, wie die einzelnen Komponenten über OPC UA miteinander kommunizierten – und am Ende kamen Spielzeugfingerkreisel heraus. Den Entwicklern zufolge sind die Unternehmen mit dem Kommunikationsprotokoll nicht mehr auf firmenspezifische Software angewiesen. Die Konfiguration zur Vernetzung der Anlagen sei einfach.
OPC UA steht für Open Platform Communications Unified Architecture. Die OPC Foundation nennt den internationalen Kommunikationsstandard gar den „Wegbereiter der 4. Industriellen Revolution“. Sie stellt vor allem die Sicherheit und Zuverlässigkeit sowie die Unabhängigkeit von Herstellern und Plattformen als Stärken von OPC UA heraus.