Auf der Automechanika in Frankfurt gibt es digitale Lösungen zum Thema Kfz-Services zu sehen. Außerdem macht ein neues Gesetz die Runde, das gegen unseriöse Geschäftspraktiken helfen soll.
Der Entwurf für ein neues „Gesetz gegen unseriöse Geschäftspraktiken“ ist in Berlin vorgelegt worden. Bevor es in Kraft treten soll, werden Stellungnahmen eingeholt und Paragrafen gefeilt. Verschiedene parlamentarischen Hürden müssen genommen werden. Und in der Öffentlichkeit ist von einem wichtigen Schritt gegen das Abmahnunwesen die Rede. Aber der Entwurf hat noch mehr Facetten, beispielsweise für Millionen Kunden in den Autowerkstätten.
Das Gesetz gegen unseriöse Geschäftspraktiken könnte auch den Weg freimachen für eine sogenannte Reparaturklausel. Davon würde der Teilehandel profitieren. Denn Autofahrer in Deutschland zahlen nach Ansicht von Experten bislang zu viel für sichtbare Kfz-Ersatzteile wie Stoßstangen, Kotflügel oder Scheinwerfer. Die Fahrzeughersteller genießen in Deutschland Designschutz für solche Ersatzteile – und kassieren mit. Nun nimmt der Gesetzentwurf seinen Weg, sagt Hartmut P. Röhl, Präsident des Gesamtverbands Autoteile-Handel (GVA):
„Das ist ein ganz wichtiger Tag für den Mittelstand, denn gerade diese Messe bringt den Aftermarket über die Fachmedien hinaus in die Presse. Und leider ist es fast unbekannt, welche Bedeutung dieser Markt für den Verbraucher hat. Denn 50 Millionen deutsche Autofahrer brauchen täglich den Aftermarket – und der darf nicht in der Monopolhand der Fahrzeughersteller sein, damit diese Arbeiten bezahlbar bleiben.“
Auf der Automechanika in Frankfurt gibt es unter anderem praktische Beispiele für moderne Datenlösungen zu sehen. Sucht man beispielsweise per Sprache auf dem Smartphone nach einer Werkstatt, sind die Ergebnisse durchaus unterschiedlich, wie Alexander Haid von Caruso Dataplace relativiert: Das sei ein ganz rudimentärer Service, der ganz vorn in der Wertschöpfungskette arbeitet – und zwar dann, wenn ein Kunde nach einer ihm unbekannten Werkstatt sucht. Denn er suche eben nicht die „Werkstatt Alexander Haid“, sondern nach „Werkstatt Frankfurt“. Dann käme ein Listing, dem der Kunde vertraue. Das sei eine ganz frühe Kundenakquise, die viele Firmen im Automotive Aftermarket sträflich vernachlässigen.