AR und VR sind in vielen deutschen Industrieunternehmen keine kryptischen Abkürzungen mehr: Wie eine Studie von Capgemini zeigt, werden Augmented Reality und Virtual Reality zunehmend im operativen Betrieb eingesetzt.
Für ihre Analyse haben die Berater 700 in AR- und VR-Projekte eingebundene Führungskräfte der Automobil-, Fertigungs- und Versorgungsbranche in Deutschland, USA, China und weiteren Ländern befragt. Ziele der Einführung der Technologie sind unter anderem die Optimierung von Arbeitsabläufen, die Verbesserung der Qualitätssicherung und die sicherere Gestaltung der Montage. Der Erfolg scheint den Vorreitern recht zu geben: 82 % der Nutzer berichten von guten Erfahrungen mit Augmented und Virtual Reality. 46 bzw. 38 % der Befragten gehen sogar davon aus, dass die Technologien in drei bis fünf Jahren zum Standard in ihrem Unternehmen zählen. In China, Frankreich und den USA zeigten sich die Studienteilnehmer allerdings optimistischer als in Deutschland.
Unternehmen müssten ihre Investitionen angesichts der Konkurrenz durch aggressive Investoren in Asien und Amerika fokussieren, um das Wachstumspotenzial der Technologien zu nutzen, empfehlen die Berater. Dazu benötigten sie ein zentralisiertes Steuerungsmodell, auf die Geschäftsstrategie abgestimmte Konzepte und die Fähigkeit, Innovationen und das Veränderungsmanagement voranzutreiben, sagt Udo Lange von Capgemini.
„Den Trend, Virtual, Augmented und Mixed Reality in Entwicklungs- und Produktionsumgebungen einzusetzen, spiegelte auch die Hannover Messe 2018 wider“, berichtet Com! Professional. Das Magazin zitiert unter anderem Filippo Rizzante, CTO des Reply-Konzerns. Er sieht viele Einsatzmöglichkeiten von VR und AR in der Industrie – sowohl für Unternehmen, die große Anlagen planen, bauen und warten, als auch für Entwickler und Lieferanten komplexer Maschinen.