Das MittelstandsWiki konnte einen exklusiven Blick auf das noch leere Messegelände der IAA werfen, die heute in Hannover startet. Was es dort zu sehen gibt, sind ganz reale Schritte in die nähere Zukunft. Vom autonomen Fahren bis zum Ende des toten Winkels ist fast alles drin.
Platooning ist ein Trend bei Traton aus dem Haus Volkswagen: Mehrere Trucks fahren gemeinsam, der erste lenkt – eine Vorstufe des autonomen Fahrens. Und das kommt. Nicht gleich und sicher auch mit einigen Rückschlägen, aber es kommt, und es wird unsere Autobahnen und Innenstädte verändern. Die Verkehrssicherheit könnte dadurch erheblich verbessert und gesteigert werden. So bringen Sensoren und Kameras dem Nutzfahrzeug schon in naher Zukunft Sehen und Hören bei. Hochauflösende Monitore und Kameras ersetzen die Außenspiegel. Der tote Winkel wird Vergangenheit.
Mercedes-Benz Trucks hat bereits das weltweit erste teilautomatisierte Assistenzsystem in einem Serien-Lkw vorgestellt. Stefan Buchner, Mitglied des Bereichsvorstands Daimler Trucks & Leiter Mercedes-Benz Trucks:
„Dank diesem Assistenzsystem wird teilautomatisiertes Fahren Realität. Wenn Active Drive Assist eingeschaltet ist, kann der Lkw nicht wie bisher nur eigenständig beschleunigen und bremsen. Er kann jetzt auch die Spur halten und Kurven fahren. Das ist einmalig in unserer Industrie.“
Ein weiteres großes Thema: die Elektromobilität – nicht nur beim Pkw, sondern auch im Nutzfahrzeugbereich. Allerdings sagen Experten: Die großen Brummis werden weiter mit Diesel unterwegs sein, dafür Lieferwagen und Linienbusse mit Strom. Dazu Bernhard Mattes, Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA):
„Selbst beim schweren Lkw (bis 26 t) ist Elektromobilität auf dem Vormarsch, besonders im Verteilerverkehr. Allerdings ist hier die Herausforderung der Elektrifizierung auf Grund von Gewicht und Reichweite deutlich größer. Als alternative Antriebe bieten sich zudem Hybrid oder Erdgas an. Der reinelektrische Betrieb wird aber auch hier kommen, mit der Serienproduktion ist in einigen Jahren zu rechnen.“
Über 35 Modelle mit alternativen Antrieben stehen auf dem IAA-Messegelände für Probefahrten zur Verfügung. Die Zahl der Fahrzeuge mit herkömmlichem Antrieb ist ähnlich hoch. Und auch Spezialfahrzeuge haben ihren Platz in Hannover. Das Rad der Motorisierung wird auf der IAA Nutzfahrzeuge erheblich weiter gedreht.