Besonders die Autobauer, aber auch zahlreiche andere Branchen treibt derzeit das Thema Leichtbau um. Generell bedeutet weniger Gewicht weniger Ressourceneinsatz und vor allem weniger Energieaufwand. Eines der interessantesten Projekte zu diesem Thema ist die Initiative Massiver Leichtbau, bei der sich Stahlbranche und Massivumformer zusammengetan haben. Jetzt liegen die Ergebnisse der Phase III vor.
Nach zwei Phasen, in denen vorwiegend die Potenziale ausgelotet wurden (einmal für Pkw, 2013–2014, und einmal für Nutzfahrzeuge, 2015–2016), startete im Juli 2017 die Phase III, in der sich die fka Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen in Aachen zuerst einen hybridisierten Allrad-SUV vornahm. Der nächste Gegenstand war dann ein schweres Nutzfahrzeug, bei dem der Antriebsstrang ebenfalls komplett zerlegt wurde. In einem Workshop Ende Januar 2018 beim fka konnten Vertreter der projektbeteiligten Unternehmen die über 4000 ausliegenden Bauteile selbst beurteilen und im Hinblick auf mögliche Leichtbaumaßnahmen inspizieren. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: rund 1000 Leichtbauideen und 217 kg Leichtbaupotenzial verzeichnet der Abschlussbericht; beim Hybrid-Pkw könnte eine Gewichtsreduzierung um 93 kg erreicht werden, beim Lkw-Antriebsstrang 124 kg.
Der nächste Schritt der Initiative wird nun die Kommunikation der Resultate sein, damit die Vorschläge auch in die Anwendung durchsickern können. So wird zum Beispiel Dr.-Ing. Hans-Willi Raedt (Hirschvogel Automotive Group), der Sprecher der Initiative für die Massivumformer fungiert, auf der ersten Euroforge conFair in Berlin (13.–15. November 2018) den wissenschaftlichen Schlussbericht referieren: „Lightweight forging initiative – a success story in four chapters“ (15. November 2018, 9–9:30 Uhr). Die internationale Messe-Konferenz-Kombination erwartet 55 Aussteller aus 16 verschiedenen Ländern und ein weltweites Fachpublikum aus der Branche der Massivumformung. Das (vorläufige) Programm ist bereits online.