Ein Konsortium aus Wissenschaft und Industrie hat Hiflecs entwickelt, einen neuen Funkstandard, der schnell genug für die Bedürfnisse der Industrie 4.0 ist. Ein erster Test verlief positiv.
Bei der Vernetzung von Maschinen per Funk muss die Latenz, also die Verzögerung bei der Signalübertragung, unter 1 ms liegen. Gleichzeitig erfordert das Konzept von Industrie 4.0, dass das Netzwerk aufgrund der hohen Zahl von angeschlossenen Maschinen, Sensoren, Aktoren sowie Steuer- und Regelungseinheiten für die Übertragung von großen Datenvolumen tauglich ist. Herkömmliche Funknetze sind damit überfordert. Ein Konsortium unter der Leitung des Technologie-Zentrums Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universität Bremen arbeitet daher an einem neuen Mobilfunkstandard für die Industrie, der sowohl die Forderung nach einer schnellen Datenübertragung erfüllen kann als auch ein umfassendes Ressourcen- und Netzwerkmanagement bietet. Das Projekt, an dem neben dem TZI noch zehn weitere Partner aus Industrie und Wissenschaft beteiligt sind, wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 4,76 Millionen Euro gefördert.
Das Ergebnis des Projekts nennt sich HiFlecs und ist ein Funkstandard, der im 5,8-GHz-Band arbeitet. Seine Systemarchitektur besteht aus einem zentralen HiFlecs-Funkzellenmanagement, an das sowohl Basis- als auch funktionell erweiterte Module angebunden werden können. Auf diese Weise lassen sich auch verteilte Anwendungen entwickeln. HiFlecs ist so angelegt, dass der Standard die kommende Funktechnik 5G ergänzen kann und den Aufbau von unternehmenseigenen Netzen ermöglicht.
Im Rahmen des Projekts wurde eine Verpackungsmaschine prototypisch mit der HiFlecs-Technik ausgestattet. Sie benötigte zuvor zur Steuerung ihrer Transportmodule zahlreiche Kabel. Mit HiFlecs war eine Umstellung auf Funk möglich, was die Kosten senkt und das Gewicht reduziert.