Überraschend sind die Zahlen kaum, aber es sind neue Zahlen: Büroangestellte in Deutschland sitzen durchschnittlich 16,5 Stunden pro Monat in Meetings und finden das meist Zeitverschwendung. Weil die Besprechungen langweilig sind (54 %) und offenbar eher selten zu klaren Ergebnissen führen (55 %), fühlt sich die Mehrheit von der eigentlichen Arbeit abgehalten.
Dass Sitzungen und Meetings so ungeliebt sind, liegt der Umfrage zufolge daran, dass sie ohne Rücksicht auf das Thema nach dem immer gleichen Schema F ablaufen (77 %), das obendrein mit lästigen Förmlichkeiten überladen ist (48 %). Hinzu kommt, dass die Informationsvergabe im Vorfeld zu wünschen übrig lässt (37 %) und dass die Zusammensetzung der Teilnehmer als falsch empfunden wird: Zu viele oder die falschen Teilnehmer beklagten jeweils 30 % der Befragten. Die logische Folge davon ist, dass die Teilnehmer sich anderweitig wach halten: indem sie ihre Mails bearbeiten (27 %), To-do-Listen aktualisieren (14 %), in den Social Media verschwinden (17 %) oder Nachrichten an Freunde und Familie schreiben (22 %).
Sharp Europe zufolge, das im Frühsommer des vergangenen Jahres 8044 Büroangestellte kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Polen, der Slowakei und Tschechien befragen ließ, ist die Meeting-Langeweile im Wesentlichen auf einen „Mangel an Vielfalt und Flexibilität“ zurückzuführen, bei dem auch die technische Ausstattung eine Rolle spielt. So gaben 30 % an, dass ihre Meetings mit klassischen Flipcharts abliefen. (Ob PowerPoint als veraltet gilt, geht aus der Mitteilung nicht hervor.) Dem hält Sharp die technischen Möglichkeiten entgegen, die sich für unterschiedliche Formate wie förmliche Sitzungen, für informelle Huddle-Meetings, kreative Fachgespräche oder Workshops, Schulungen und Präsentationen anbieten.
Außerdem hat der Display-Anbieter noch vier beherzigenswerte Tipps für Unternehmen: Nicht nötige Treffen einfach bleiben lassen, die Runde möglichst klein halten, nur das zur Sprache bringen, was wirklich alle am Tisch betrifft, und zumindest testhalber einmal die eingeübten Schnarchpositionen verlassen, also zum Beispiel im Stehen konferieren, statt im Sitzen.