Zwei Wissenschaftler von der Universität des Saarlandes haben eine neue Methode zur Herstellung von Metallschäumen entwickelt, die gleichzeitig leicht und sehr stabil sind.
Metallschäume sind bereits seit längerem bekannt. Sie werden vor allem aus Aluminium gefertigt und ähneln im Aufbau einem Schwamm. Diese Materialien sind zwar sehr leicht, auf der anderen Seite aber auch relativ weich und nachgiebig, sodass sie nur für wenige Anwendungen geeignet sind. Die Materialforscherin Dr. Anne Jung und Stefan Diebels, Professor für Technische Mechanik an der Universität des Saarlandes, haben nun jedoch ein Verfahren entwickelt, um die kleinen Balken im Inneren der Metallschäume zu beschichten und ihnen damit eine hohe Festigkeit zu geben. Die Forscher nutzten ein galvanisches Bad, um das verstärkende Material hauchdünn aufzutragen. Dr. Jung baute zudem einen speziellen Anoden-Käfig, um den elektrischen Strom durch den Metallschaum zu leiten.
Laut den beiden Wissenschaftlern können sie das Basismaterial Aluminium mit verschiedenen anderen Metallen beschichten und auch die Dicke und Porengröße verändern. Eine Beschichtung mit Nickel etwa sorgt für eine hohe Stabilität, Kupfer eignet sich gut für die Wärmeableitung, Silber wirkt antibakteriell, Gold ist für Dekozwecke interessant. Das Spektrum der möglichen Anwendungen reicht von besonders leichten tragenden Teilen im Flugzeug- oder Automobilbau über mobile Schutzmatten für Sprengungen bis hin zur Schwingungsdämpfung oder der elektromagnetischen Abschirmung. Auf der Hannover Messe (1.–5. April 2019) werden die neuartigen Schäume bei der Universitätspräsenz (Halle 2, Stand B46) zu sehen sein.