Mit wachsender Digitalisierung findet auch die Aufklärungsarbeit der Polizei zunehmend in Computern, Smartphones und der Cloud statt. Nach dem Missbrauchsfall von Lügde und der nachfolgenden verunglückten Beweissicherung verlangt die Gewerkschaft der Polizei nun, dass mehr spezialisiertes Personal eingestellt wird.
Fingerabdruck, DNS-Probe und Zeugenaussagen sind immer noch wichtige Beweismittel für die Polizeiarbeit. Mehr und mehr wird ist aber auch die digitale Kompetenz gefordert. Denn nur wenn Polizisten mit genügend IT-Know-how verfügbar sind, können nach einer Tat relevante Daten gefunden, gesichert und schliesslich ausgewertet werden. Viele Fälle in der letzten Zeit haben gezeigt, dass hier dringender Nachholbedarf besteht. Und diese Kompetenz kann nicht einfach mit einer simplen Schulung nachgeholt werden, sondern es werden gut ausgebildete Sicherheitsexperten benötigt, um der Komplexität der heutigen Kommunikations- und Computertechnik gerecht zu werden.
Darum hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in NRW nun gefordert, dass das Land 75 Stellen für solche Experten schafft. Dem entgegen steht das Problem, dass derzeit auch Unternehmen schon händeringend nach solchen hochqualifizierten Bewerbern suchen und oft nicht finden. Die GdP bringt zur Abhilfe den Vorschlag, die Gehälter dieser Experten besonders hoch anzusetzen oder ihnen das Angebot zur Verbeamtung zu machen.
Das Land Nordrhein-Westfalen betreibt schon länger das Kompetenzzentrum Cybercrime, um modernen Verbrechensformen entgegenzutreten. Die nun geforderten IT-Polizisten sollen aber nicht dort angesiedelt werden, sondern die reguläre Polizei vor Ort unterstützen.
Wer möchte, kann sich über das spannende Thema IT-Forensik auch auf der Messe secIT 2019 am 13. und 14. März informieren. So etwa beim Votrag Incident Response und Forensic Readiness, den Martin Wundram am 14. März um 11:15 Uhr zu diesem Thema hält – wenn auch aus Unternehmenssicht. Er legt dort dar, was nach einem Einbruch in die IT zu tun ist, um strafverfolgungsrelevante Beweise zu sichern.