Gerade im Hinblick auf logistische Prozesse birgt der digitale Wandel großes Optimierungspotenzial. Viele Entscheider sind sich der Möglichkeiten jedoch gar nicht erst bewusst.
Führungsverantwortliche im logistischen Bereich haben noch Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Online-Erhebung des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) und der Hochschule Fulda. Der Befragung zufolge ist zwar vielen Supply-Chain-Managern ein Teil des Angebots an Digitalisierungslösungen durchaus bekannt (Roboter, Automatisierung, autonom fahrende Fahrzeuge etc.). Allerdings gibt es nach wie vor viele moderne Ansätze, die im Arbeitsalltag kaum Anwendung finden.
Dazu gehören digitale Zwillinge ebenso wie das Uberization-of-Freight-Konzept oder besonders kostengünstige Sensortechnologie. Diese Wissenslücken unter den Entscheidern bergen nach Ansicht der Autoren der Studie vor allem auf Seiten von kleinen und mittleren Unternehmen die Gefahr, die digitale Transformation zu verpassen. Im Bereich der Lieferketten selbst kommen gegenwärtig allenfalls Cloud Computing, Robotik, Automatisierungsansätze und zumindest teilweise Big-Data-Analytics-Technologien zum Einsatz. Als Hauptgrund für die zögerliche Einführung weiterer Lösungen geben die Befragten vor allem unzureichende personelle Ressourcen, aber auch Bedenken im Hinblick auf Aspekte des Datenschutzes und der Cybersicherheit an: Gerade der letztgenannte Aspekt gewinnt für die Industrie aufgrund zunehmender Bedrohungen fortlaufend an Relevanz.