Je innovativer Produktionsanlagen werden, umso mehr Augenmerk verdient der Aspekt Sicherheit. Alle Schutzmechanismen der Informationstechnik eines Unternehmens müssen in ähnlicher Form zukünftig auch den Weg in die OT finden.
Früher genügte es zur Absicherung von Produktionsanlagen, nur an unmittelbare Gefahren wie Einbruch oder Feuer zu denken. In Zukunft wird dies nicht mehr genügen. Denn in Folge der immer stärkeren Unterstützung von OT (Operational Technology) durch intelligente oder vernetzte Systeme kommen Gefahren wie Viren, Ransomware oder Spähsoftware zwangsläufig in greifbare Nähe der OT.
Ein ganz simples Beispiel sind Produktionsanlagen, die zur Steuerung an ein Serversystem gekoppelt sind. Das wird heutzutage fast immer mit dem Internet verbunden sein, damit es funktionale Updates oder Security-Patches bekommt.
Durch diese Konnektivität ist es dann aber allen Spielarten von Cyberkriminalität ausgesetzt. Würde etwa jemand gezielt den Hersteller infiltrieren und sich des Update-Systems für den Steuerungsserver bemächtigen, könnte der Angreifer auf diesem Weg Schadcode in die OT einschleusen. Die IT und OT als getrennte Bereiche zu betrachten, ergibt in puncto Sicherheit also keinen Sinn mehr.
Zwar geht es auf der Hannover Messe vor allem immer noch um spannende und wegweisende neue Produkte aus der Welt der Industrie, aber dem Thema Sicherheit für die Industrie 4.0 kann sich dort keiner entziehen, was in den Gesprächen und Diskussionsrunden immer wieder bemerkbar ist.
Gezielt Informieren kann man sich dazu auf der Messe im Industrial Security Forum (Halle 6, Stand F03). Dort moderiert Thomas Jannot, Gründer und CTO des Mittelstandswiki, Expertenvorträge aus einem breiten Themenspektrum, von Tipps gegen Social Engineering bis hin zum vorgeführten Live-Hacking einer SCADA-Prozesssteuerung. Ein Muss für alle, die ihre Investitionen gegen die Gefahren aus dem Internet schützen möchten.
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