Wer mit dem Stapler ein Hochregallager abfährt, um eine fehlplatzierte Lieferung zu suchen, sollte sich für den Vormittag besser sonst nichts vornehmen. Wie Intralogistiker verloren geglaubtes Stückgut sehr viel eher finden und Nullplätze vermeiden, hat Martin Fiedler im MittelstandsWiki-Interview auf der Hannover Messe erklärt.
Martin Fiedler ist AutoID-Spezialist, CTO und Ko-Gründer des jungen Start-ups doks.innovation GmbH, das mittlerweile von Dortmund nach Kassel umgezogen ist. Das Unternehmen ist eigentlich eine Ausgründung des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML. Aus dem dortigen Forschungsprojekt InventAIRy ist eine integrierte Lösung zur Bestandsverwaltung in Palettenregallagern per Drohne geworden, die Leerlauf und Fehlbuchungen vermeiden helfen soll: Smarte Drohnen mit einer Flugdauer von max. 25 Minuten fliegen vollautomatisch zwischen den acht bis 14 m hohen Lagerregalen hindurch. Dabei erfassen sie zu beiden Seiten den Lagerbestand anhand der ID-Tags:
„Das mit einem fliegenden System macht’s deutlich einfacher als mit einem Stapler.“
Gedacht ist InventAIRy in erster Linie für manuell betreute Lager, denn „da passiert das eben auch mal, dass Dinge falsch eingelagert werden“. Die Standalone-Software von inventAIRy hat Schnittstellen zu den gängigen Warehouse-Management- (WMS) und ERP-Systemen. Laut doks.innovation spart das System bis zu 80 % Zeit bei der Bestandserfassung und kann die Kosten im Vergleich zur Handarbeit um bis zu 90 % senken, vom Vorteil der zusätzlichen Daten (Temperatur, Palettenqualität, evtl. Schäden etc.) ganz abgesehen. Das Fraunhofer-Spin-off hat den Dienst auch als Full-Service-Angebot zum Leasen.
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