Nach dem weit gefassten Trump-Dekret, das Huawei unter anderem aus dem 5G-Markt hält, hat Google nun vernehmen lassen, dass der chinesische TK-Ausrüster bei künftigen Android-Updates außen vor bleibe.
Betroffen werden für die Nutzer von Huawei-Smartphones auch der Google Play Store, Maps und Gmail sein. „Huawei wird nur die öffentliche Version von Android nutzen können und keinen Zugang zu proprietären Apps und Diensten von Google erhalten“, erklärte einem Reuters-Bericht zufolge „eine Quelle, die mit der Materie vertraut ist“.
Catherine Chen, Vorstandsdirektorin bei Huawei, hat unterdessen in der New York Times argumentiert, dass das Blacklisting zunächst der US-amerikanischen Wirtschaft schade: Huawei kaufe jährlich für über 11 Milliarden US$ Waren und Dienstleistungen ein. „Ein vollständiges Verbot von Huawei-Geräten könnte Zehntausende von amerikanischen Arbeitsplätzen vernichten“, sagte sie. Technologisch treffe der Bann vor allem kleinere TK-Provider auf dem Lande, die nun ihre knappen Ressourcen dazu verwenden müssten, ihre Huawei-Hardware durch Ericsson– und Nokia-Ausrüstung zu ersetzen. Nicht zuletzt werde der 5G-Ausbau empfindlich gebremst.
Zur Erinnerung: 5G ist kaum für Privatanwender, sondern in erster Linie für die automatisierte Industriekommunikation (M2M) sowie für künftige Anwendungen wie autonomes Fahren interessant. Von daher haben Bedenken bezüglich der Sicherheit von öffentlichen 5G-Netzen bzw. firmeneigenen Campus-Netzen auch in Deutschland großes Gewicht, nicht zuletzt bei der laufenden 5G-Frequenzauktion. Huawei hat in Europa wiederholt ein No-spy-Abkommen angeboten. Insgesamt sind derartige Vereinbarungen bislang aber keineswegs erfolgreich, weder mit der chinesischen Regierung noch mit den USA.
Mit Blick auf die Consumer-Sparte ist Huawei offenbar relativ gelassen. Huawei arbeitet wohl schon seit geraumer Zeit an einer eigenen Betriebssystemversion. Bereits am 10. März sagte Richard Yu, Leiter des Konsumentengeschäfts bei Huawei, gegenüber der Welt: „Wir haben ein eigenes Betriebssystem vorbereitet. Sollte es einmal dazu kommen, dass wir diese Systeme nicht mehr nutzen können, wären wir also gewappnet. Das ist unser Plan B.“