Im April wurden auf der Future Thinking in Flörsheim am Main die Gewinner des Deutschen Rechenzentrumspreises gekürt. Einige der Bewerber konnten sich gleich doppelt platzieren, darunter edge | it, Cloud&Heat Technologies und WestfalenWind.
WestfalenWind betreibt bei Paderborn die sogenannten WindCores, Rechenzentren im Fuß einer Windkraftanlage, die den Ökostrom ohne Umwege direkt von oben beziehen. In der Kategorie „Ideen und Forschungen rund um das RZ“ war das der Jury Platz 1 wert – und in der Kategorie „Ressourceneffiziente Rechenzentren“ noch einmal Platz 2, gleich hinter der Cloud&Heat Technologies GmbH. Das Dresdener Unternehmen ist quasi halb RZ-Spezialist, halb Installateurbetrieb: Die wassergekühlten RZ-Lösungen nutzen die Abwärme für das Warmwasser- oder das Heizungssystem des Gebäudes. Für die zugehörige intelligente Lastverteilung gab es in Flörsheim Platz 1.
Eine zweite Platzierung schaffte Cloud&Heat noch in der Disziplin „RZ-Klimatisierung und Kühlung“, hier gab es Platz 2 für DCnextGen, ein Konzept, das die Kombination aus Abwärmenutzung und Wasserkühlung in Edge-taugliche Standardcontainer umsetzt. Den 1. Platz in dieser Kategorie holte sich die Menerga GmbH aus Mülheim an der Ruhr für ein Umluftkühlgerät, das ohne Treibhausgaskältemittel auskommt und nur minimal Energie braucht. Außerdem platziert: Volkswagen Financial Services, die ebenfalls nach dem Motto „Computer heizen Haushalte“ agieren und dabei Kälte gegen Wärme tauschen.
In der Kategorie „Innovationen im Whitespace“ kam Uniscon mit seiner Sealed Platform auf Platz 1. Die durchgängig verschlüsselte Cloud-Plattform verhindert zuverlässig jeglichen unbefugten, selbst privilegierten Zugriff auf die Cloud-Daten. Auf Platz 2 liegt Legrand Systems mit einer innovativen High-Densitiy-PDU, die IT-Geräte unabhängig vom Steckerstandard aufnehmen kann. Die neue Stromversorgung für IT-Racks arbeitet mit einer zum Patent angemeldeten Outlet-Technologie namens HDOT Cx, deren Kontaktstifte sowohl für C14- als auch für C20-Stecker passen. Das spart Platz, Energie und Kosten – und ist ein großer Schritt Richtung Standardisierung.
Bei der RZ-Energietechnik steht Piller auf Platz 1. Die Hamburger konnten sich in Flörsheim mit ihrer Powerbridge PB60+ durchsetzen; der kinetische Energiespeicher firmiert als der „effizienteste und kompakteste Energiespeicher weltweit“, er liefert batterielos mehr als 3 MW und überbrückt sogar eine Last von 1 MW für mehr als 60 s. Auf Platz 2 liegt die einschubmodulare dreiphasige USV-Anlage DPA 250 S4 von ABB, die Effizienzwerte von 97,6 % (auf Modulebene) bzw. 97,4 % (Systemebene) erreicht.
Der Online-Publikumspreis der Leser von DataCenter Insider schließlich ging an edge | it. Das Unternehmen aus Landau in der Pfalz war mit einem „grünen“ Schwarmverbund für kundennahe Edge-Rechenzentren angetreten. Das Konzept schaffte außerdem Platz 2 in der Disziplin „Ideen und Forschungen rund um das RZ“.