Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn die Ingenieure selbst erstaunt sind, was ihre Lösungen können. Die Spanntechniker von Heinrich Kipp waren mit ihrem 5-Achs-Modul-Spannsystem 138 jetzt sogar bei 40 t schweren Werkstücken erfolgreich.
Die XXL-Ausführung 138 mm war erst im vergangenen Jahr zu den bisherigen Größen (50 mm und 80 mm) hinzugekommen und ist für Stücke gedacht, die eine Größe von 1 m überschreiten (bis Gewinde M 60). Nun ging es beim Kunden um das Spannen einer Werkzeugfamilie für Spritzgießmaschinen, und zwar hochkant für die Fünf-Seiten-Komplettbearbeitung. Die kleinsten Teile hatten Abmessungen von 2 × 2 × 0,8 m mit einem Gewicht ab 15 t, die größten Teil erreichten 4 × 4 × 1,1 m und damit ein Gewicht von bis zu 40 t. Es werden immer vier Basismodule der Größe 138 gleichzeitig eingesetzt. Die Einbringung erfolgt über eine Zentrierhilfe am Basismodul, damit sich das Werkstück via Kran leichter platzieren lässt. Das funktioniert offenbar bestens: Aus 90 Minuten Rüstzeit wurden höchstens noch 20 Minuten.
Live zu erleben ist das mechanische Nullpunkt-Spannsystem demnächst auf der Moulding Expo (21.–24. Mai 2019) für den Werkzeug-, Modell- und Formenbau in Stuttgart; Marc Geiser, Teamleiter Spanntechnik bei Kipp, wird selbst vor Ort sein: in Halle 3 am Stand 3A13. Das ist zugleich eine gute Gelegenheit zum Gratulieren: Kipp feiert 2019 sein 100-jähriges Firmenjubiläum – das Familienunternehmen mit Stammsitz in Sulz am Neckar hat es von der mittlerweile legendären Spätzlemaschine bis zum Industrie-4.0-vernetzten Feature grip weit gebracht.