Vertreter der deutschen Energiewirtschaft sehen in der Digitalisierung große Chancen. Deren Potenzial schöpfen die Unternehmen aber noch nicht völlig aus, wie eine gemeinsame Studie von von BDEW, A.T. Kearney und der IMP³rove Academy zeigt.
Rund 80 deutsche Energieversorgungsunternehmen haben sich am Digitalcheck der Studienersteller beteiligt. Die Teilnehmer sollten sich zum einen zu ihren Erwartungen an die Gewinn- und Kostenentwicklung, zum anderen zu ihren Fortschritten bei der Digitalisierung äußern. So haben 47 % der befragten Unternehmen inzwischen eine Digitalstrategie. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren war es erst jedes dritte Unternehmen.
Als Top-Umsatzbringer identifizierten die befragten Unternehmen digitale Selfservice-Portale und E-Mobilitätslösungen. Je 60 % der Befragten engagieren sich bereits auf diesen Gebieten, bis zum nächsten Jahr soll dieser Anteil auf 70 bis 80 % anwachsen. Mehr als jedes vierte Energieunternehmen setzt außerdem bereits auf künstliche Intelligenz (KI) bei Kundenservice oder Einsatzplanung – die Hälfte davon gab an, dabei bereits messbare Erfolge zu erzielen.
Damit nimmt die Energiebranche eine Vorreiterrolle ein: Nach einer Studie des Branchenverbandes Bitkom greifen insgesamt rund 12 % der deutschen Unternehmen im Umfeld von Industrie 4.0 auf künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen zurück.