Was ist die beste Option für eine Windkraftanlage, wenn die Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ausläuft? Die Software des Start-ups Nefino findet die geeignete Nachnutzung.
Wie lange ist der Weiterbetrieb einer Windanlage wirtschaftlich? Lohnt sich ein Repowering? Wann ist der beste Zeitpunkt zur Stilllegung? Diese Fragen werden derzeit drängender: Im nächsten Jahrzehnt erreicht in Europa mehr als jede zweite Windenergieanlage das Ende ihrer jeweiligen nationalen Subventionierung. In Deutschland endet die EEG-Förderung am 31. Dezember 2020 für 5200 Anlagen gleichzeitig, bis 2025 fallen weitere 8000 Anlagen aus der Förderung – nämlich all jene, die schon seit 20 Jahren am Netz sind
Die Software des Start-up Nefino aus Hannover nutzt Geodaten, Windsimulationen und Wirtschaftlichkeitsmodelle, um für Windenergieanlagen die beste Nachnutzung zu finden. Ein erster Windpark-Check ist künftig auf wind-turbine.com möglich: In Kooperation mit Nefino wird es dort ein Tool geben, mit dem jede einzelne Windenergieanlage in Deutschland überprüft werden kann. Die Nutzer erhalten sofort eine Ersteinschätzung, was am jeweiligen Standort als Post-EEG-Option infrage käme.
Gegründet wurde Nefino von Wissenschaftlern der Universität Hannover; in die Software sind auch Forschungsergebnisse des Instituts für Integrierte Produktion Hannover (IPH) eingeflossen. Vorgestellt wird das Tool derzeit auf der Husum Wind (10.–13. September 2019).