Ein immer schnellerer Wandel auf den unterschiedlichsten Ebenen treibt den Unternehmen aus dem industriellen Mittelstand die Sorgenfalten auf die Stirn. Angesichts von Globalisierung und Digitalisierung fürchten sie, den Anschluss zu verlieren.
Eine Umfrage des Mittelstandsfinanzierers creditshelf und der TU Darmstadt unter mehr als 250 Vorständen und Geschäftsführern aus dem industriellen Mittelstand zeichnet ein Bild großer Unsicherheit. Demnach sehen 68 % der Unternehmen ihre Zukunft durch den beschleunigten Wandel auf den globalen Märkten bedroht. Die größten Gefahren gehen nach Ansicht der Mittelständler von der Globalisierung der Wirtschaft (36 %) und internationalen Handelskonflikten (34 %) aus.
Ein ähnlich hohes Bedrohungspotenzial schreiben sie disruptiven Technologien wie künstlicher Intelligenz und der Digitalisierung insgesamt zu (31 %) zu. Aber auch heimische Probleme wie Fachkräftemangel, demografischer Wandel und Veränderungen in der Arbeitswelt rangieren weit vorn auf der Sorgenliste (30 %). Speziell die Automobilzulieferer leiden obendrein unter der Trendwende in der Klimapolitik.
Um dem Wandel aktiv zu begegnen, ist eine hohe Investitionsbereitschaft gefragt, doch die Kreditaufnahme ist bereits erschwert: „77 % der Unternehmen, die aufgrund des Wandels ihr Geschäftsmodell gefährdet sehen, haben angegeben, dass sich die Verunsicherung negativ auf ihre Investitions- und Finanzierungsaktivitäten auswirkt“, so Prof. Dr. Dirk Schiereck, Leiter des Fachgebiets Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt.