Die Autobauer stehen vor großen Herausforderungen – und damit umso mehr auch ihre Zulieferer. Ihnen machen die Sparprogramme der Hersteller ebenso Druck wie nötige Investitionen bei autonomem Fahren und anderen Trends.
Das zeigt eine Roland-Berger-Studie, für die Kennzahlen von weltweit mehr als 600 Zulieferern analysiert wurden. Sie mussten im ersten Halbjahr 2019 mit einem Rückgang der Pkw-Produktion um 5 % zurechtkommen. Als Gründe dafür werden unter anderem die allgemeine konjunkturelle Abkühlung und der schwache Absatz in China genannt. Viele Zulieferer hätten aufgrund guter Wachstumsprognosen Kapazitäten aufgebaut; durch den Handelskonflikt mit den USA blieben davon nun bei manchen von ihnen bis zu 70 % ungenutzt. In dieser Situation gibt es freilich keine Patentlösung. Vorteilhaft, so die Berater, seien aber agile Strukturen und Vorgehensweisen in der Organisation sowie ein konsequentes und aktives Portfoliomanagement.
Zahlreiche Wirtschaftsnachrichten aus der Branche bestätigen diese Studienergebnisse. So will der Zulieferer ElringKlinger nach Angaben der Stuttgarter Zeitung im laufenden Jahr 50 Millionen Euro an Sachkosten einsparen und deutlich weniger investieren. Bei SGL Carbon musste jüngst der Vorstandsvorsitzende Dr. Jürgen Köhler seinen Hut nehmen, nachdem sich die Geschäfte teilweise deutlich schlechter als erwartet entwickelt hatten.