Unternehmen im deutschen Sprachraum befinden sich nach ihrer eigenen Einschätzung auf einem guten Weg in Sachen Digitalisierung. Allerdings sehen viele Führungskräfte einigen Nachholbedarf bei der Digitalkompetenz ihrer Beschäftigten.
Neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) messen der digitalen Wende eine hohe Bedeutung bei – so weit, so gut. Aber nur durchschnittlich 36 % der Investitionen fließen in den digitalen Fortschritt, so eine aktuelle Untersuchung der Unternehmensberatung Horváth & Partners. Dabei sehen sich acht von zehn Befragten in den Bereichen Prozessautomatisierung, kultureller Wandel und Agilität gut aufgestellt. Nachholbedarf gibt es jedoch drei von vier Führungskräften zufolge bei der Digitalisierung der Kundenschnittstelle und beim Know-how der eigenen Mitarbeiter.
Während 84 % dem Aufbau von Digitalkompetenzen aufseiten der Belegschaft eine hohe Relevanz zubilligen, bewerten nur 69 % den Status quo als gut: Die Anforderungen im Arbeitsalltag steigen fortlaufend, immer größere Informationsmengen müssen immer schneller verarbeitet werden, was für Digitalstress bei den Mitarbeitern sorge. Gefragt seien daher individuelle Strategien, wie etwa spezielle Weiterbildungsangebote.
Das passt zu den Befunden des Digitalisierungsindex-Reports 2018 von techconsult. Demzufolge erwarten sich Unternehmen vor allem Kenntnisse zu Datenschutz und Datensicherheit (70 %) sowie zum sicheren Umgang mit digitalen Geräten und Anwendungen (gleichfalls 70 %), außerdem ein generelles Verständnis für Daten, deren Verarbeitung und Analyse. Zugleich rücken „soziale Kompetenzen wie die Kommunikations- und Kollaborationsfähigkeit“ in den Fokus. Insgesamt stufen 46 % der für den Digitalisierungsindex Befragten die Digitalkompetenz der Belegschaft als „einen entscheidenden Erfolgsfaktor“ ein.