2018 stagnierte der Zubau erneuerbarer Energien, doch 2019 soll das Wachstum nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur im zweistelligen Bereich liegen. Für die vereinbarten Klimaziele ist das allerdings zu wenig.
Fast 12 % Wachstum bzw. ein Plus von knapp 200 GW – die Schätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) für den Ausbau der erneuerbaren Energien geht von einer erheblichen Zunahme im Jahr 2019 aus. Das wäre das stärkste Wachstum seit 2015. Das größte Zugpferd ist dabei die Fotovoltaik (PV), deren Kosten seit 2010 um mehr als 80 % gesunken sind: Ihr weltweiter Zubau wird voraussichtlich um gut 17 % steigen. Die IEA geht davon aus, dass der globale PV-Kapazitätszuwachs 2019 trotz eines leichten Rückgangs in China bei fast 115 GW liegen wird. Damit überschreitet die Fotovoltaik 2019 erstmals die 100-GW-Schwelle und macht im dritten Jahr in Folge mehr als die Hälfte der globalen Zubauten bei den Erneuerbaren aus.
Die Offshore-Windenergie bei rund 5 GW voraussichtlich stabil bleiben, an Land soll die Leistung um 15 % auf 53 GW zulegen – das wäre der höchste Anstieg seit dem Rekordjahr 2015. Deutschland dürfte an diesen Zahlen wohl kaum beteiligt sein, wenn man die jüngsten Pläne aus dem Wirtschaftsministerium bedenkt. Vor allem durch den Mindestabstand von 1000 m bereits bei fünf Wohngebäuden hat sich Minister Peter Altmaier heftige Kritik eingefangen,
Die IEA beurteilt die Zahlen als zwar als erfreulich, aber dennoch nicht ausreichend: Laut Energieagentur müssten die erneuerbaren Energien zwischen 2018 und 2030 durchschnittlich um mehr als 300 GW pro Jahr zulegen, damit die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu schaffen sind.